Blasmusik | Bezirksfest Östlich Raron und Goms
«So ein Musikfest tut richtig gut…»
Bellwald | Zum Abschluss der Musikfeste treffen sich am Samstag die Musikgesellschaften aus den Bezirken Östlich Raron und Goms in Bellwald zu ihrem 67. Musikfest. Die Bedingungen hätten besser nicht sein können.
Mit dem Bezirksfest Östlich Raron und Goms wurde die diesjährige Oberwalliser Musikfestsaison abgeschlossen. Ein kantonales Fest steht erst nächstes Jahr in Naters wieder auf dem Programm und das «Oberwalliser» fand vor einer Woche in Steg statt. Die «Benken» aus Steg war am Samstag nebst den Gommer und Östlich Rarner Musikkorps Fiesch, Ernen, Münster, Grengiols, Betten und Bellwald auf dem Sonnenplateau mit dabei.
«Was wäre ein Dorf
ohne Verein?»
Beim Gommer und Östlich Rarner Musikfest ist der Rahmen also jeweils noch familiärer als bei den andern Bezirksfesten. Denn der Verband zählt nur sechs Mitglieder. Gastgeberin war in diesem Jahr die MG «Richenenalp» unter dem Präsidium von Roland Wirthner und der musikalischen Leitung von Lucien Grand.
Die Bellwalder Musikgesellschaft hat das Bezirksfest, obwohl erst 1973 gegründet, bereits zum siebten Mal organisiert. Bei idealem Wetter versammelten sich heute am späten Nachmittag die MGs aus den «Gassen» zu Gesamtspiel und Festakt. Hier begrüsste OK-Präsident Roland Wirthner die Musikanten und Gäste. Die MG Bellwald übernahm die Bezirksfahne und Gemeindepräsident Martin Bittel hielt die Festansprache. Bittel lobte dabei die Musikantinnen und Musikanten für ihren Einsatz zum Wohle der Bevölkerung während des ganzen Jahres: «Was wäre ein Dorf ohne Vereine? Was wäre, wenn alle Musikantinnen und Musikanten nur auf den sozialen Medien unterwegs wären? Die Pflege der Kameradschaft macht das Leben erst lebenswert. Es ist auch erwiesen, dass eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung wie eine Seelenmassage wirkt. Gerade in einer Welt voller Egoisten und Einzelgänger tut ein Bezirksmusikfest so richtig gut. Hier können wir im Kreise von Bekannten und Freunden ein paar sorgenfreie und gemütliche Stunden verbringen.» Ein aktives Vereinsleben sei das Lebenselixier jedes Dorfes. Man solle die Jungen dazu auffordern und ihnen die Unterstützung geben, sich für die Allgemeinheit einzusetzen.
«Uns selber besiegt»
Er kam aber in seiner Ansprache auch nochmals auf das Nein zu Olympia zu sprechen: «Die Niederlage, die uns von den eigenen Leuten zugefügt wurde, wird noch lange zu Verdauungsschwierigkeiten führen. Bei früheren Abstimmungen haben wir immer über die «Üsserschwiizer» gejammert, die uns überstimmten. Diesmal haben wir uns selber besiegt. Die Talgemeinden haben uns nicht gehört. Die Solidarität der grossen Walliser Gemeinden mit dem Berggebiet nimmt immer mehr ab. Den grossen Städten im Tal bedeuten wir Berggemeinden nicht mehr viel.» Die Berggemeinden seien über Jahre nur die «Lieferanten» neuer Einwohnerinnen und Einwohner für die Talgemeinden gewesen und jetzt lasse man sie «aushungern». Er hoffe auf rasche Lösungen und Korrekturen. Abgeschlossen wurde das Musikfest mit den Konzerten und den Veteranenehrungen im Festzelt. hbi
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