Asylwesen | IG Gamsen kritisiert die veralteten Container und meldet Sicherheitsbedenken an
208 Einsprachen gegen das Asylzentrum in Gamsen
GAMSEN |Die IG Gamsen will an ihrem Dorfrand kein Durchgangszentrum für Flüchtlinge. 208 Einsprachen gegen das vom Kanton bei der Gemeinde Brig-Glis eingereichte Baugesuch sprechen eine klare Sprache.
Dass die Informationsveranstaltung vom 15. Februar im Gliser Pfarreiheim in einer kultivierten Diskussion zu Ende ging, war so von allen Seiten gewünscht. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bewohnerinnen und Bewohner von Gamsen das geplante Durchgangszentrum vor ihrer Haustür wollen. Sorgen und Ängste wühlen auf und sind in der Dorfschaft in diesen Tagen Dauerthema. «Wir schöpfen unsere legitimen Mittel gegen das Heim aus», sagt Beat Heynen als Vertreter der IG Gamsen unmissverständlich.
Eine Nachfrage beim zuständigen Stadtrat Patrick Hildbrand ergab gestern, dass gegen das vom Kanton am 19. Januar eingereichte Baugesuch 208 Einzeleinsprachen eingereicht wurden. Der Stadtrat wird das politisch heikle Gesuch vermutlich an seiner nächsten Sitzung vom 8. März behandeln.
«Ich rechne mit einem halben Dutzend berechtigten Einsprachen»
Patrick Hildbrand, Stadtrat
Wie schon beim Sportzentrum Geschina sind laut Hildbrand nur Anrainer sowie Personen einspracheberechtigt, die besondere Interessen geltend machen können. Was das bedeutet, wird die Sichtung der Dossiers zeigen. Hildbrand geht davon aus, «dass rund ein halbes Dutzend Einsprachen materiell berechtigt sein werden. Das heisst aber noch nicht, dass dadurch die Baubewilligung kurzfristig erteilt werden kann.» Verzögerungen durch rekurrierende Bewohner sind immer möglich. Die Sichtweise der von Ursula Amherd präsidierten IG Gamsen ist eine andere. Die Vielzahl der Einsprachen soll dem Anliegen mehr Gewicht geben. Die Interpretation des Raumplanungsgesetzes legitimiert bei solch besonderen Bauten eine Einsprache auch durch weiter entfernt wohnende Personen.
14-jährige Container
Von den durch Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten erhaltenen Informationen zeigt sich die IG Gamsen in einem Positionsbezug an den «Walliser Boten» nicht rundum befriedigt. Manches hätte aus ihrer Sicht präziser sein müssen.
«Man muss der ganzen Wahrheit entgegentreten»
Beat Heynen, IG Gamsen
Die Instandstellung der Containersiedlung gemäss den erforderlichen energie- und sicherheitstechnischen Auflagen wird als unverhältnismässig bezeichnet. So hätten die Container auf ihren Typenschildern Baujahr 2002. Die bei der Info-Veranstaltung angesprochene Lebensdauer von acht Jahren sei also bereits vorbei. Waeber-Kalbermatten merkte dazu freilich an, dass es sich um eine aufaddierte Lebensdauer von acht Gebrauchsjahren handle. Ferner bestehen Zweifel, dass in der Beherbergung schon bisher nicht alle Brandschutzauflagen eingehalten wurden. Nicht toleriert wird auch aus Sicht der 90 Flüchtlinge, dass vom Feuerwehrinspektorat eine projektbezogene Ausnahme erteilt wird.
Da die Stadtgemeinde Brig-Glis an der Kettelerstrasse oder im Hellmatten-Quartier bestens ausgerüstete Zivilschutzanlagen hat, versteht man in Gamsen schlecht, dass denen gegenüber eine veraltete Containersiedlung vorgezogen wird. An einem dort günstigeren Betrieb werden Zweifel angebracht, zumal die Container vom Kanton gekauft werden–«und die Stadtgemeinde am Schluss den grössten Aufwand haben wird», statt über die Zivilschutzanlagen Mieteinnahmen zu generieren. «Der Kanton Waadt betreibt 15 Zivilschutzanlagen für Flüchtlinge und zeigt damit, dass das möglich ist», so die IG Gamsen. Waeber-Kalbermatten dazu: «Unterirdische Anlagen eignen sich für Familien nicht, schon gar nicht in Schulnähe.» Relativieren möchte die IG Gamsen auch die Aussagen von Burgerpräsident Franz-Josef Amherd, der im Kanton Bern zwei Flüchtlingsdurchgangszentren (Thun und Allmendingen) leitet. «Amherd sprach zwar von zwischenzeitlichen Spannungen, machte aber keine konkrete Aussage.» Vom Thuner Sicherheitsdirektor Peter Siegenthaler wisse man jedoch, dass in den 80 Tagen seit der Eröffnung des Heimes die Polizei auf dem Gelände über 30-mal intervenieren musste, in der Stadt im gleichen Zeitraum wegen Zwischenfällen mit Asylanten sogar 70-mal. Der letzte Vorfall ereignete sich vor einer Woche, wobei ein Polizist bei einer Personenkontrolle von drei Asylbewerbern verletzt wurde. Heynens Forderung: «Man muss der ganzen Wahrheit entgegentreten und glaubhaft bleiben.»
tr
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Kommentare
Olaf - ↑12↓25
Der Verabsolutierte populistisch manipulierte Volkswille führt zwangsläufig zum Faschismus.
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Frager - ↑5↓18
Hat Gamsen überhaupt 200 Einwohner?
Glaube nicht das sich die Gemeinde darauf einlassen wird, das Zentrum in der Kettelerstrasse zu machen.
Da wohnen mehr als 200 Leute und 2016 ist ein Wahljahr und Politik ist Oppurtunismus...
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... - ↑48↓19
Ich finde es bedänklich das die Polizei in 80 Tag 100mal ausrüken musste da die Asylanten sich nicht zu Benehmen wissen!
Sie sollen zurück in ihr Land und dort unruhe stiften und nicht in der Schweiz welche ihnen versucht zu helfen!!!!
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Klara Zenruffinen - ↑31↓56
Schlimm wie der braune Mob hier hemmungslos und unzenzuriert wüten darf. Dies hat nichts mehr mit freier Meinungsäusserung zu tun
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tino - ↑34↓12
Klara " Schuster bleib bei deinen Leisten ,,
joe - ↑36↓16
A Klara Zenruffinen ( Nicht richtiger Name ) giftet wieder.
roland - ↑16↓10
Hallo Tino: Woher hast du die Info, dass die Flüchtlinge im Schulhaus Gamsen unterrichtet werden?
Frau Staatsrätin hat an er Infoversammlung erklärt, dass das nicht der Fall sein wird?
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tino - ↑43↓17
Sämi " Du brauchst dich nicht zu Schämen " finde es Toll das du für Flüchtlinge eine offene Tür oder sogar welche bei dir Zuhause beherbergst.. Mein Motto : Jedem Befürworter sein Flüchtling.
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Daniel M - ↑14↓27
und dir auch ein Spitalbett ins Wohnzimmer
Daniel M - ↑19↓9
Sicherheitsbedenken wegen alter Container?
In Gamsen hätte es noch ein Schulhaus welches nicht gebraucht wird. Da wären keine Sicherheitsbedenken.
Sicherheitsbedenken, wie war das Herr Amherd, man muss der ganzen Wahrheit entgegentreten und glaubhaft bleiben.
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tino - ↑7↓20
Dani : Das Schulhaus ist schon vergeben, dort werden dann die Flüchtlingskinder und dessen Eltern Unterrichtet.
hugo - ↑58↓21
Lieber Sämi als unsere Vorfahren ausgewandert sind gingen diese in Länder wo sie sich selber etwas aufbauen mussten ohne das ihnen der Staat mit kostspieligen und nutzlosen Integrationsprogramen zu Seite stand.. Die heutigen sogenannten Flüchtlinge z.B. Eritreer kommen in unser Land um schamlos unser Rechtstaat und unser Sozialwesen auszubeuten. Die sogenannten Flüchtlingsbefürworter könnten doch eigentlich die anfallenden Kosten selber berappen oder die Flüchtlinge bei sich aufnehmen.
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Daniel M - ↑12↓4
was nicht automatisch heissen muss das du auch ordentlich steuern zahlts
Es gibt genug Tricklein
hugo - ↑8↓16
Lieber Daniel M wenn du auf der Steuererklärung mein steuerbares Einkommen ( ohne Liegenschaften) einsehen könntest würdest du vor Neid erblassen.
Daniel M - ↑18↓15
@ Erhahrungsgemäss kläffen jene am lautesten die selber vom Sozialstaat leben und/oder keine Stuerern bezahlen...
Und du bist ja sicherlich auch Krankenversichert und gehst zu Doktor/Spital wenn du es nötigt hast, hast du nun deshalb ein Spitalbett zuhause?
christian - ↑22↓21
so von wegen kosten, ich habe jetzt nur die zahlen aus deutschland, aber das wird sich hier ähnlich verhalten. die flüchtlinge kosten den deutschen staat ca. 10 milliarden euro im jahr, dass aber zur selben zeit dem staat durch stuerhinterziehung/-betrug 160milliarden an einnahmen fehlen interessiert niemanden. es ist einfach auf denen rumzuhacken die nichts haben anstatt gegen die etwas zu unternehmen die uns allen geld und wohlstand stehlen!
zu unseren tollen auswanderern... du meinst wie die 10 walliser die nach argentinien gingen und san jeronimo norte gründeten? dass sie dafür über 200 ureinwohner ermordet haben und deren land gestohlen, das sind details die wir gerne verdrängen. wir können froh sein kommen zu uns nicht solche ar...
immer alles verromantisieren, und nur die anderen sind die bösen. man darf doch ein bischen mehr realitätssinn erwarten...
Wismer Daniel - ↑18↓14
Lieber hugo... dieses Aufbauen ( speziell in Amerika) wie du es nennst, führte zum Untergang vieler nativer Stämme ! Dafür bezahlte der Staat Prämien:
100 (später 200) Pesos für Skalps von Kriegern ab 14 Jahren
50 (später 100) Pesos für Skalps von Frauen
25 (später 50) Pesos für Skalps von Kindern
noch Fragen ?
Sebastian - ↑47↓11
Was für Bauarbeiter welche Täglich im Tunnel Arbeiten ist das ok !
Aber für Flüchtlinge welche vor Bomben fliehen soll das nicht gut genug sein ?
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martin - ↑18↓12
Sebastian ; Da hat jetzt wirklich das eine mit dem anderen nichts zu Tun.
Finde es gut das Menschen, Menschen helfen,, Der Feuerwehrmann löscht das Feuer auch dort wo es Brennt,,,
Wäre die Politik wirklich Interessiert unterdrückten/armen Ländern-Menschen zu helfen wäre ein solches Leid schnellstens gelöst.
Franz - ↑25↓10
@Beobachter
Dann müssen wir anfangen uns zu verändern, denn die Schweiz exportiert auch Waffen in Krisengebiete.
Beobachter - ↑21↓8
Erstens Arbeiter im Tunnel Verdienen gutes Geld, und leben nicht aus dem Sack vom Mitbürger.
Zweitens Bomben werden von Menschen Produziert um Menschen zu Töten.
Wenn Sie Herr Sebastian etwas ändern wollen, dann fangen Sie schleunigst an Menschen zu verändern die dieses Elend verursacht haben.
Peter - ↑70↓26
Ich schäme mich nicht zu sagen, dass mir das Baugesuch Wurst ist. Ich bin ganz klar im allgemeinen gegen Asylzentren. Das Geld soll in CHer Bürger investiert werden!
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Peter - ↑35↓13
@Sämi: Ich lade dich gerne ein, dich kostenlos einzubringen um den Flüchtlingen ein angenehmes Leben zu garantieren. Oder noch besser statt nur grosse Worte, lasse Taten folgen und nimm ein paar bei dir auf. Wetten? Spätestens bei dem Punkt hört deine Nächstenliebe auf. Ich nenne das Heuchelei.
Sämi - ↑27↓56
Ich schäme mich doch sehr über den Egoismus den gewisse Leute an den Tag legen... Vor nicht allzu langer Zeit mussten wir selber auswandern. Ich hoffe ihre Vorfahren wurden anders empfangen...