Tierwelt | UNESCO-Welterbe setzt sich für die Kleinen ein
1000 Frösche am Tag gerettet
Die Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch hat zahlreiche Grasfrösche in Ferden vor dem sicheren Tot gerettet. Engagierte Helfer haben die bedrohten Tiere über die Strasse getragen, damit diese in der ARA laichen konnten.
Das Goltschried im Lötschental ist eine der wenigen Amphibienzugstellen im Oberwallis. Über die Kantonsstrasse zwischen Goppenstein und Ferden wandern hier alljährlich anfangs Frühling tausende Grasfrösche auf dem Weg zu ihrem Laichgebiet. Um Kollisionen mit Verkehrsteilnehmern zu verhindern, wird durch das Amphibienschutzprojekt Ferden an dieser Stelle seit 2014 jeweils ein mobiler Schutzzaun installiert. Diese Auffangeinrichtungen müssen täglich kontrolliert und ausgewertet, sowie die Amphibien zum Laichgewässer transportiert werden, teilt die Stiftung in einem Schreiben mit.
In Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Wald und Landschaft sowie der Gemeinde Ferden hat das Managementzentrum für die Begleitung mit Franz Steffen eine motivierte und naturverbundene Person gefunden. «Ich führe täglich eine Liste, wie viele weibliche und männliche Frösche ich transportiere. An kalten Tagen sind dies zuweilen nur eine Handvoll Frösche. An Spitzentagen habe ich aber auch schon über 700 Frösche transportiert!», erzählt Steffen von seinen Erfahrungen. Weiter unterstützt er das Amphibienschutzprojekt mit gezielten Beobachtungen, damit die Herkunft der Frösche sowie ihr Wander- und Laichverhalten im Lötschental besser verstanden werden können.
Die Amphibienwanderung wird voraussichtlich noch bis Ende April andauern. Amphibien zählen zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen der Schweiz, wobei sämtliche Arten geschützt sind. Von den 20 einheimischen Arten sind 14 auf der Roten Liste aufgeführt. Es bestehen diesbezüglich Hinweise aus der Bevölkerung, dass neben der Amphibienwanderung in Ferden auch Vorkommen in Wiler und Kippel existieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen insbesondere dazu beitragen, dass von den beteiligten Parteien (Gemeinde, Kanton, KARCH und Einwohner) gemeinsam eine längerfristige und sinnvolle Lösung für die Amphibienzugstelle gefunden werden kann. Da sich die ARA als Laichgewässer nur beschränkt eignet, gilt es einen geeigneteren Lebensraum für die Tiere im Lötschental zu finden.
pd/noa
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