NATIONAL- UND STÄNDERATSWAHLEN 2015 | Beat Rieder (52), CVPO

«Weg mit dem Wegzoll ins Wallis»

Beat Rieder: «Den 13. Cupsieg habe ich wegen dem Segensonntag in Wiler verpasst, beim 14. wäre ich an der Seite unserer Mittel- und Unterwalliserkollegen gerne wieder dabei, daher kein Halbkanton.»
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Beat Rieder: «Den 13. Cupsieg habe ich wegen dem Segensonntag in Wiler verpasst, beim 14. wäre ich an der Seite unserer Mittel- und Unterwalliserkollegen gerne wieder dabei, daher kein Halbkanton.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 3

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit CVPO-Ständeratskandidat Beat Rieder (52) aus Wiler.

Der 52-jährige Beat Rieder wohnt in Wiler im Lötschental. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Seine Freizeit verbringt der Rechtsanwalt und Notar am liebsten mit Lesen und Reisen. Rieder stellt sich bei den kommenden Wahlen als Oberwalliser CVP-Ständeratskandidat.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Beat Rieder: Zum einen sind da die langen Vergabeverfahren mit anschliessenden Rechtsstreitigkeiten, zum anderen die falsche Strategie bei der Planung, insbesondere die vielen Teilstücke. Die starke Zerstückelung verzögert die Fertigstellung des Gesamtbauwerks.

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Klar, aber nicht nur für die Oberwalliser, sondern vor allem auch für unsere Gäste. Weg mit dem Wegzoll ins Wallis. Oder wo sonst in der Schweiz müssen Sie einen Wegzoll bezahlen. Das Oberwallis wird hier im Vergleich zu anderen Regionen in der Schweiz klar benachteiligt.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Die Lonza ist die wichtigste Arbeitgeberin im Oberwallis und gemeinsam mit dem Tourismus das wirtschaftliche Fundament. Leider verkennen gewisse politische Kreise die Bedeutung der Lonza. Oder wie ist es zu erklären, dass sich zum Beispiel die SVP in diesem Frühjahr gegen die Rhonekorrektion gewehrt hat.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Wichtig ist, dass die belasteten Böden schnellstmöglich saniert werden. Die genaue Kostenteilung gilt es anschliessend zwischen dem Staat und den Unternehmen zu diskutieren. Ich bin überzeugt, dass eine verursachergerechte Lösung gefunden wird.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Für Grossraubtiere hat es im Wallis keinen Platz, auch wenn ich mir bewusst bin, dass die Grenzen für Wölfe nicht geschlossen sind. Entscheidend ist, dass wir bei Schäden die Möglichkeit erhalten, schnell und unbürokratisch zu handeln, auch wenn dies oftmals einfach Abschuss bedeutet.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Die Diskussionen rund um die Zweitwohnungsinitiative, das Raumplanungsgesetz und den Finanzausgleich haben das Verhältnis angespannter werden lassen. Als Lötschentaler pflegen wir aber traditionell gute Beziehungen auf die andere Seite des Lötschbergs und ich bin überzeugt, dass sich das Verhältnis wieder entspannen wird. Dazu braucht es neue politische Ideen.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Ich war nie ein Befürworter eines Halbkantons. Vielmehr habe ich mich dafür eingesetzt, dass die sprachlichen und regionalen Minderheiten geschützt werden und die Einheit des Kantons gestärkt wird. Den 13. Cupsieg habe ich wegen dem Segensonntag in Wiler verpasst, beim 14. wäre ich an der Seite unserer Mittel- und Unterwalliserkollegen gerne wieder dabei, daher kein Halbkanton.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Mit der Homo-Ehe habe ich grundsätzlich kein Problem. Warum sollen gleichgeschlechtliche Paare nicht heiraten sollen. Hingegen lehne ich eine Adoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren ab.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Sepp Blatter hat gezeigt, wie weit es ein Walliser in der Welt bringen kann. Dies zollt mir grössten Respekt ab. Er ist damit zweifelsfrei ein Aushängeschild unserer Region und hat das Oberwallis und Visp weltweit bekannt gemacht. Dass dadurch auch Neid entsteht, ist klar.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Ich befürworte die Legalisierung des Konsums und zwar weil ich überzeugt bin, dass damit der Schwarzmarkt eingedämmt und die Kriminalität reduziert werden kann. Sonst verlieren wir ganze Staaten an die Drogenmafia. Mit Interesse verfolge ich das Beispiel Uruguay, wo sowohl weiche wie auch harte Drogen aktuell legalisiert werden.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

pmo

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Kommentare

  • Werner - 00

    Der Wegzoll ins Wallis muss endlich verschwinden und massiv gefordert werden.Ich kann dem Wegzoll nur zustimmen, wenn für den San Bernardino und Gotthard Tunnel auch der Wegzoll, sprich die ``Maut`eingeführt wird. Bravo Beat für Deine Forderung.

  • STUPF Walter - 1324

    Herr Rieder, gratuliere sehr gut überlegte Antworten. Danke

    • petschi - 3610

      Bis jetzt hat jeder Kandidat für National-und Ständerat.ob von Links,Rechts oder Mitte mit ungefähr dem gleichen BLA-BLA auf die gestellten Fragen geantwortet.Wo ist da ein Wechsel sehbar?Oder brauchen wir überhaupt einen Wechsel?Ueber die richtigen Probleme wurden in diesem Forum wenig diskutiert.Schade!

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