Wahlen | Kollegiumsschüler als Wahlbeobachter
Die jungen Longchamps
Im Rahmen einer SRF-Serie nehmen zehn Kollegiumsschüler den Wahlkampf unter die Lupe. Hier ihre Einschätzungen und Prognosen. Methodik? Wissen, Herz und Bauchgefühl.
Fühlt ihr euch von den Kampagnen angesprochen?
Nein: 6; Ja: 4
Auch den jungen Experten ist nicht entgangen, dass die Kandidaten keine Mühe scheuen, ihre Botschaften und Gesichter der Wählerschaft zu präsentieren. Vollends überzeugt, zeigten sie sich von den Kampagnen aber nicht. Begründung: Das Ganze sei zu viel, weniger könnte auch mehr sein. Interessant, das von einer Generation zu hören, die sich von Informationsfluten nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Motiviert ihr euren Freundeskreis, wählen zu gehen?
Nein: 4; Ja: 6
Nicht interessiert, zu faul, zufrieden? Es gibt viele Gründe, warum Junge nicht wählen gehen. Das gleiche gilt auch für die ältere Wählerschaft. Eine knappe Mehrheit der befragten Schüler nimmt sich vor, ihre Mitschüler und Kollegen zum Urnengang zu motivieren. Wählen zu gehen, sei schlichtweg Pflicht, so die Begründung. Das sei jedem selbst überlassen, so die Meinung im Nein-Lager.
Werdet ihr eine der Junglisten unterstützten?
Nein: 8; Ja: 2
Klares Resultat zu ungunsten der Altersgenossen. Lediglich zwei der Gruppe werden Jungpolitiker auf ihren Zettel schreiben – «weil ich den kenne». Und eine ganze Junglisten? «Nein». Die grosse Mehrheit kümmert sich derweil um das grosse Ganze, legt die Liste der Mutterpartei ein oder setzt auf die etablierten Kandidaten. Es bringe nichts, einen Kandidaten zu wählen, nur weil dieser jung sei, so das Urteil.
Motiviert, eines Tages selbst Politiker/-in zu werden?
Nein: 7; Ja: 3
Gerade mal drei Schüler der Zehner-Gruppe hegen politische Ambitionen, «um selber mitzureden». Den anderen wäre das Politikerleben zu stressig. Im Ja-Lager befindet sich keine einzige Frau. Quotendiskussion? Kein Bedarf.
Wird die CVP die zwei Ständeratssitze behalten?
Nein: 3; Ja: 7
Die Mehrheit der Schüler glaubt bei den Ständeratswahlen nicht an eine Überraschung. Es bleibe alles beim Alten. Und welcher Herausforderer hätte die besten Chancen? «Wohl Franz Ruppen». Die Schüler meinten, der SVP-Kandidat sei mit Staatsrat Freysinger im Schlepptau sehr präsent. Dazu käme eine Grundstimmung innerhalb der Bevölkerung, die der SVP in die Hände spiele.
Reicht es für einen zweiten Oberwalliser NR-Sitz
Nein: 0; Ja: 10
Die Einstimmigkeit dieser Antwort ist wohl auf den Anspruch der jungen Oberwalliser zurückzuführen, angemessen in Bern vertreten zu sein. Zwei von acht sei das mindeste, so die Jung-Experten jetzt mehr patriotisch statt analytisch. Wer den zweiten Sitz macht, sei zweitrangig. Einige glauben an die CSP und Roberto Schmid. Andere wiederum tippen auf die SVP. Und die SP? «Eher nicht».
dab
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar