NATIONAL- UND STÄNDERATSWAHLEN 2015 | Franz Ruppen (44), SVPO
«Regionale und sprachliche Minderheiten müssen gestärkt werden»
Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit SVP-Ständeratskandidat Franz Ruppen (44) aus Naters.
Franz Ruppen ist 44 Jahre alt und wohnt in Naters. Der Advokat und Notar sowie Gemeinderat und Grossrat ist Ständeratskandidat für die SVPO. Ruppen ist ledig. Zu seinen Hobbys zählt er Lesen, Jassen und Reisen.
1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?
Franz Ruppen: Es wurde zu lange zu viel geplant statt gebaut. Hinzu kommen die langen Verfahren für die Arbeitsvergaben und die damit verbundenen Einspracheverfahren. Zudem fehlte es an einer Gesamtstrategie beim Bau der Autobahn. Die Autobahn muss jetzt rasch fertig erstellt werden – im Interesse der Bevölkerung, der Wirtschaft und des Tourismus.
Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?
Ja! Der Autoverlad ist zu teuer für die Bevölkerung im Oberwallis, aber auch für unsere Touristen. Die Verladegebühr erinnert an mittelalterliche Wegzölle. Der Autoverlad muss in die Autobahnvignette integriert werden.
Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?
Die Lonza und der Tourismus sind das Rückgrat der Wirtschaft im Oberwallis. Die Lonza ist zudem die wichtigste Arbeitgeberin in der Region; auch haben viele junge Menschen die Gelegenheit, hier ihre Lehre zu absolvieren. Der Staat muss mit weniger bürokratischen Auflagen und einem guten Steuerklima günstige Rahmenbedingungen schaffen.
Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?
Die Verantwortung ist genau abzuklären. Die Sanierungskosten sind dann vom Verursacher zu übernehmen. Wichtig ist aber auch, dass die belasteten Böden so rasch als möglich saniert werden.
Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?
Ganz klar nein. Es hat im Wallis keinen Platz für den Wolf. Der Bundesrat muss endlich den Beschluss des Parlaments umsetzen und aus der Berner Konvention austreten. Der Wolf muss bejagt werden können. Es kann nicht sein, dass die Schäfer wegen dem Wolf die Alpbewirtschaftung aufgeben müssen.
200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?
Die Deutschschweizer mögen uns Walliser, unsere Landschaft, unseren Dialekt und unseren Wein… Das Verhältnis wurde durch gewisse Abstimmungen (Zweitwohnungen, Raumplanung etc). etwas getrübt. Der Föderalismus kam dadurch unter die Räder. Wir dürfen aber nicht jammern, sondern müssen versuchen, die Deutschschweizer von unseren Standpunkten zu überzeugen.
«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?
Nichts. Ober- und Unterwallis gehören zusammen. Das zeigt sich nicht nur beim Cupfinal… Wir sind eine Einheit, auch wenn es ab und zu Spannungen gibt. Die regionalen und sprachlichen Minderheiten müssen gestärkt werden. Zudem muss in den Schulen bereits früh mit dem Erlernen der jeweiligen Sprache begonnen werden.
Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?
Jeder soll sein Leben nach seinen Vorstellungen führen. Aber ich bin der Ansicht, dass die registrierte Partnerschaft genügt.
Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?
Wer als Walliser einen der wichtigsten Weltverbände präsidiert, hat es weit gebracht. Chapeau. Sepp Blatter hat für das Wallis viel geleistet. Er hat aber auch Neider. Und momentan ist er wegen der Strafuntersuchung unter Druck. Es gilt aber die Unschuldsvermutung. Und ich glaube nicht, dass er sich persönlich bereichert hat.
Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?
Ich bin klar gegen eine Legalisierung der sogenannten «weichen» Drogen. Die Gefahr von Cannabis wird unterschätzt. Der Konsum von Cannabis darf nicht verharmlost werden. Und es ist schizophren: Raucher werden laufend bevormundet; andererseits soll Cannabis legalisiert werden.
Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.
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Kommentare
petsci - ↑25↓22
Ein guter Mann ----aber in der falschen Partei!
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z'wirthni - ↑14↓9
Genau so ist es "petsci" - leider !
german schnyder - ↑17↓16
da sieh mein Kommentar nicht veröffentlicht haben sehe
ich das der walliser bote komplett gegn die SVP gerichtet ist
nur weiter so ,das nennt man freien journalismus
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Hans Josef - ↑31↓10
Könnte aber auch an Ihrer Rechtschreibschwäche liegen...
german schnyder - ↑21↓23
die SVP ist die einzige Partei ,die uns vor dem Schlamassel EU bewahrt hat
die Unabhängigkeit ist nicht bezahlbar
die EU ist nicht imstande die unechten wirtschafts Flüchtlinge zu stoppen
siehe frau Merkel und Deutschland.........
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Franz - ↑39↓25
Was für nichtssagende, ausweichende Antworten. Irgendwann muss die SVP auch mal Lösungen präsentieren. Leider ist das nicht so einfach... Billiger Populismus und Symptombekämpfung lassen grüssen.
Ansonsten nur heisse Luft und ein Rumgedruckse par excellence.
Nicht wählbar!
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Klara Zenruffinen - ↑37↓19
Ja endlich: Minderheiten sollen gestärkt und respektiert werden. Es freut mich festzustellen, dass auch ein SVP-Politiker fähig ist sich zu verbessern. Bravo Herr Ruppen. Man soll nie die Hoffnung aufgeben. Das allgemeine Credo der SVP mit ihren vielen Zuwandern ist leider noch immer auf unterschiedlichen Minderheiten herumzuklopfen...
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Marcel - ↑22↓8
Der Unterschied zwischen dem Nichtraucherschutz / Bevormundung der armen Raucher und der Strafrechtlichen Verfolgung von Menschen die mit Cannabis erwischt werden ist auch wirklich nur gering. Draussen rauchen müssen oder im Gefängnis zu rauchen - wo ist da schon der Unterschied? Ist wirklich Schizophren... ja.
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Eidgenosse - ↑25↓28
was ist denn jetzt plötzlich los. die svp will minderheiten stärken??????????
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Andre Josef - ↑49↓48
Die üblichen Standartantworten, wie bei den meisten Kandidaten (mit wenigen Ausnahmen). Aber wer es nötig hat, Wahlkampfhilfe von Zuwanderer Oskar F. in Anspruch zu nehmen, ist für Leute mit gesundem Menschenverstand eh nicht wählbar. Oskar F. bedient geschickt am Rande des Tolerierbaren, aber unverfroren aufkommende rechtsextreme Strömungen. F. Ruppen & Co. als Statthalter von Oskar F.? Nein!
So, jetzt werde ich wohl gleich organisiert untergeputzt!
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Exil Walliser - ↑42↓42
Nein Andre Josef, ich bin exakt derselben Meinung. Der Herr mit dem Pferdeschwanz ist wohl die grösste Fehlbesetzung im Staatsrat seit dessen Existenz. Und die Ausdehnung oder Infiltrierung dieses Gedankenguts via Ruppen und Co. ist weder im Interesse aller Walliser, noch macht's eine gute Falle. Brig wach auf und wehr Dich!