National- und Ständeratswahlen 2015 | Francesco Walter (54), CVPO

«Auch Kantone sollten fusionieren»

Francesco Walter: «Unsere Zweisprachigkeit ist unsere Chance.»
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Francesco Walter: «Unsere Zweisprachigkeit ist unsere Chance.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 10

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit CVPO-Nationalratskandidat Francesco Walter (54) aus Ernen.

Francesco Walter ist 54 Jahre alt und wohnt in Ernen. Der Kulturmanager ist Nationalratskandidat für die CVPO und nach eigenen Angaben «in festen Händen». In seiner Freizeit widmet er sich der klassischen und zeitgenössischen Musik, dem Tanz, der Architektur, dem Reisen und Wandern.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Francesco Walter: Weil unsere Demokratie eine Beteiligung der Bevölkerung ermöglicht und jede Interessengruppe sich einbringen kann. Wir haben die Autobahn zwar noch nicht, dafür eine Streckenlösung, die schlussendlich fast alle zufrieden stellt. Mieux tard que jamais…

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Nein. Oberwalliser/innen haben die Möglichkeit ein Abonnement zu lösen. Strassenzölle sind in halb Europa gang und gäbe.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Eine sehr grosse. Die Lonza muss aber im Bereich der Umwelt noch einiges leisten. Die Luftverschmutzung in den letzten Jahren ist mehr als besorgniserregend.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Die Lonza trägt die Verantwortung. Es kann nicht sein, dass eine Firma die Umwelt verschmutzt und die Steuerzahler schlussendlich die Sanierung berappen müssen.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Wäre toll, aber utopisch – also nein.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Das Wallis gehört zur Schweiz und das «Anderssein» zeichnet uns aus. Vive la diversité.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Macht keinen Sinn. Unsere Zweisprachigkeit ist unsere Chance. Als Halbkanton Oberwallis hätten wir in der restlichen Schweiz kein Gehör. Ich bin der Ansicht, dass nicht nur Gemeinden, sondern auch Kantone fusionieren sollten.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Warum sollen zwei Männer oder zwei Frauen nicht heiraten dürfen? Es geht doch um die Liebe und um eine rechtliche Absicherung. Als bekennender schwuler Mann bin ich sowieso dafür.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Da ich von Sport nichts verstehe, habe ich dazu keine Meinung. Doch: Ob Sepp Blatter oder wie auch immer sein Nachfolger, seine Nachfolgerin, heissen wird, bei der FIFA geht es schon lange nicht mehr um den Sport, sondern um Geld und Macht. Analog zum Vatikan.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Ja. Alle Drogen sollten legalisiert werden, also weiche und harte. Diese synthetisch herzustellen kostet so gut wie nichts. Drogensüchtige sollen diese als Medikament in einer Apotheke beziehen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass damit die Drogenkriminalität und die Prostitution stark eingedämmt wird. Die Aufklärung muss dafür intensiviert werden.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

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Kommentare

  • Thomas - 00

    ist das jetzt mutig oder nur naiv, in einer Partei zu politisieren, in der die Homophobie so verbreitet ist, wie der Wunsch nach Wölfeschiessen?

  • Berna - 112

    CVP ? Da sind Sie parteilich wohl falsch....wie in so vielem! Sie hoffen nicht wirklich, dass man Ihnen eine Stimme gibt!

  • Klaus - 133

    Was für eine Aussage von einem CVP-ler: "Alle Drogen sollten legalisiert werden, also weiche und harte". Hallo, Herr Walter, ohne Ihnen nahezutreten, hatten Sie bei diesem Interview einen klaren Verstand, oder wurde dieser von den "Drogen" beeinflusst?

  • Werni - 3411

    Mit diesem Interview haben sie schon verloren.

    • Markus - 1125

      In ihren Augen vielleicht. Ich finde seine Aussagen mutig und fortschrittlich. Meine Stimme hat er.

  • Josi - 237

    Also der gute Herr scheint von der Lonza keine Ahnung zu haben, wenn er von Luftverschmutzung spricht!
    Wir haben seit Jahren eine Luftreinhalteverordnung die eingehalten wird! Da ist gar nichts von Luftverschmutzung!
    Quecksilber und Dioxan ist, wenn schon Gewässerverschmutzung, was aber Altlasten sind.
    Bitte bleiben Sie sachlich Herr Walter!

    • Marc - 32

      @Josi; Das glauben Sie selber nicht was Sie da geschrieben haben. Für Mensch und Umwelt keine Gefahr.

  • Frank - 285

    Ich glaube Francesco Walter hat sich mit der Parteiwahl geirrt. Könnte glatt als SP-Mann durchgehen.

    • Amacker - 51

      Genau, das hatte ich beim lesen aus das Gefühl. Bei solchen Leuten muss sich die CVP nicht wundern, wenn sie als Mitte-Links Partei wargenommen wird.

  • Franz Josef Strauss - 1621

    Ja genau, legalisieren wir einfach mal schnell die ganzen Drogen.
    Außerdem sollte man die ganze Schweizer Bevölkerung mit Kalaschnikow's ausrüsten - damit würde die Waffenkriminalität stark eingedämmt...

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