National- und Ständeratswahlen 2015 | Diego Clausen (49), CSPO

«Nicht von einem Verbergungs-Skandal sprechen»

Diego Clausen: «Am offiziellen Tag in Bern, wo der Beitritt der Kantone Genf, Neuenburg und Wallis gefeiert wurde, sah man die Nähe zu Bern, bzw. der Deutschschweiz.»
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Diego Clausen: «Am offiziellen Tag in Bern, wo der Beitritt der Kantone Genf, Neuenburg und Wallis gefeiert wurde, sah man die Nähe zu Bern, bzw. der Deutschschweiz.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 1

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit CSPO-Nationalratskandidat Diego Clausen (49) aus Naters.

Der 49-jährige Diego Clausen aus Naters ist diplomierter Architekt und Inhaber des Architekturbüros dreipunkt ag. Der Nationalratskandidat, der für die CSPO auf die Liste geht, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist zudem Grossrat und Fraktionschef der CSPO.

1815.ch: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Diego Clausen: Historisch: zu viele Variantenstreits (Politik, lukrative Ingenieurmandate)

Generell: Einsprachen, eigene Abänderungen (Pfynwald), Vergabestreits, unglückliche Linienführungen

Rückwirkend: letztendlich war es wohl ein Fehlentscheid die verlorene Zeit damit aufzuholen, dass man lose Teilstücke vorantrieb, anstelle eines kontinuierlichen Arbeitsfortschritts von Sierre nach Brig. Oder von Brig nach Sierre. So würde man heute optisch mehr von der A9 sehen und vor allem brauchen können.

Fakt: heute hat man unendlich viele kleine Baustellen mit eben den oberwähnten generellen Problemstellen

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Ja. Man müsste den Autoverlad in die Autobahn-Vignette miteinbeziehen. Ansonsten hat der Kanton Wallis ein «Zoll- / Wegproblem». Zudem hätte man eine Entlastung der Pässe.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Neben den vielen KMUs und dem Tourismus eine Grosse (Swissness, Challenge Programme, Innovation, Arbeitsplätze). Das Herz des Kantons sind letztendlich aber die KMUs.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Nach Verursacherprinzip die Lonza, dann sicher auch der Kanton (Umwelt, Auflagen, Kontrollen). Die Sanierung ist aber sehr gut aufgleist. Alle Verursacher sind sich der Tragweite bewusst. Letztendlich war sich damals auch die Lonza des Quecksilbers nicht bewusst. Sonst hätte sie wohl heute nicht auf den eigenen Wohn-Parzellen ebenso Ablagerungs-Probleme. Dementsprechend darf nicht von einem Verbergungs-Skandal gesprochen werden.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

In der heutigen Zeit kaum vorstellbar. Grundsätzlich ist schon die dichtbesiedelte Schweiz das falsche Land um Wildraubtiere wie den Bär und den Wolf aufzunehmen.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Am offiziellen Tag in Bern, wo der Beitritt der Kantone Genf, Neuenburg und Wallis gefeiert wurde, sah man die Nähe zu Bern, bzw. der Deutschschweiz. Das Oberwallis wird sich wohl noch mehr zur Deutschschweiz hin wenden, falls Themen wie die Zweisprachigkeit und Kulturunterschiede politisch (R21) in Zukunft nicht ernst genommen werden. Die Abstimmung hat es gezeigt, dass das Thema vor allem von der «classe politique» in der Debatte «wahlpolitisch» verrissen wurde. Das normale Volk hat absolut korrekt und tolerant abgestimmt.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Als «halber Chablaisan» bin ich überzeugt, dass wir dann beide (OW und UW) verlieren werden. Ich bin mir der Schwierigkeit der Zweisprachigkeit und deren Kultur bewusst. Aber eben gerade dies kann uns Walliser stark machen. Wir leben aber nicht nur vom Cupfinal-Erfolg. Die Ängste des «nicht Ernst genommen werden» und das Gefühl der «fehlenden Gleichwertigkeit» bestehen. Nehmen wir dies Ernst!

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Im Grundsatz offen.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Ja. Wenn ich zurückblicke was er alles für die FIFA und aus der FIFA gemacht hat - eine Erfolgsgeschichte. Sport ist immer ein bester Botschafter.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Im Grundsatz offen. Die Fragen der Handhabung und Selbstverantwortung bleiben - gleich wie beim Alkohol. Der Jugendschutz sollte unbedingt gewährt bleiben.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

rul

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Kommentare

  • Paul - 1318

    Das die Lonza gepfuscht hat und ihre eigene Parzelle auch vergiftet hat, ist sicher kein Grund den Leuten einen Persilschein auszufüllen,-unwählbar!

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