Schiesssport | Das Treffen lernen
Zweitägiger Schiesskurs des WSSV im SSZ Riedertal Visp
Ins Schwarze und nicht ins Weisse. Das ist das vorwiegende Ziel des diesjährigen Schiesskurses des WSSV in den Disziplinen 300 Meter Ordonnanz, Gewehr Kleinkaliber 50 Meter und Pistole 25 und 10 Meter gewesen. 16 Teilnehmer zählte der Kurs der im SSZ Riedertal, dass sich in seinem zehnten Betriebsjahr befindet, durchgeführt wurde.
«Grau, teurer Freund, ist alle Theorie!», sagte schon Goethe im «Faust». Am Schiesskurs des WSSV (Abteilung Nachwuchs und Ausbildung), drehte sich die Basis-Theorie um zwei andere Grundtöne: In erster Linie darum, in Zukunft ins Schwarze zu treffen und Weisstreffer zu vermeiden. 16 Teilnehmer drückten im Riedertal nicht nur aufmerksam die «Schulbank» während zwei Tagen, sondern legten sich auch zu praktischen Übungen auf das Schiessläger oder bezogen kniend/stehend perfekte Stellung vor der Scheibe.
Fünf Klassenlehrer
Die Klassenlehrer Oskar Michel, Herbert Blatter, Mario Bregy und Sepp Anthenien in den Sparten Gewehr und Tania Roh (Pistole) hatten für ein happiges aber abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: Witterungseinflüsse und Korrekturen, Waffenkenntnis und –pflege, koordinierte Schussauslösung, Stellung liegend und kniend (Kleinkaliber) und Struktur und Ziele des Schweizerischen Schiesssportverbandes.
Nach den zwei Schulungstagen nahmen die Teilnehmer nicht nur ihr Zertifikat, sondern auch einen dicken Bundesordner sowie viele neue Einsichten mit nach Hause. «Ich hätte nicht gedacht, dass hinter dem Schiesssport so viel Mentales steckt», war das trockene Feedback eines neuen Gewehrschützen. Dass auch der im modernen Unterricht oft geschmähte Frontalunterricht der Referenten zum Zuge kam, wurde allerseits akzeptiert. Die genannten Kursleiter sind selber erfahrene und erfolgreiche Schützen, denen die «Lehrlinge» ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne abkauften.
Sichtbarer Lernwille
Die Hälfte der Kursteilnehmer stammte aus dem welschen Kantonsteil, die andere Hälfte aus dem Oberwallis. Sprachlich gab es keine Probleme, da die Kursleiter meist auch die zweite Landessprache beherrschten und das zu Erklärende 1:1 am Sportgerät demonstriert werden konnte. Bei einem Kurzbesuch am Samstagvormittag konnten sich Zuschauer von der Aufmerksamkeit und vom Lernwille der Kursteilnehmer überzeugen. Jeder Schützenlehrling wartete geduldig darauf, dass der Kursleiter etwas an seiner Stellung korrigierte oder ihm aufmunternd und anerkennend auf die Schultern klopfte. Besonders eindrücklich war der spielerische Schiessparcours im 10 Meter-Stand.
Um mit Goethe zu schliessen, der nach der zehnten Ausgabe dieses Kurs wahrscheinlich folgendes gesagt hätte: «Grau ist alle Theorie, schwarz ist nur der Scheibe gold‘ne Mitte….»
pd/noa
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