Biathlon | Ab heute Olympia-Qualifikation
Weger und Co. sind breiter aufgestellt
Die Schweizer Equipe schlug vergangenen Sonntag beim Prolog des Biathlon-Weltcups in Östersund auf Anhieb zu und löste das Olympia-Ticket für die Mixed-Staffel. Ab Mittwoch gilt es nun, auch die Einzelselektionen möglichst rasch abzuhaken.
«Das Team hatte es auf die Reihe gebracht, das nimmt uns viel Druck weg», sagte Markus Regli zum 9. Rang von Lena Häcki, Selina Gasparin, Jeremy Finello und Benjamin Weger.
Der Disziplinenchef Biathlon ist überzeugt, dass seine Equipe diesen Schwung aufnehmen wird. Die Frauen treten heute im Einzel an. Häcki hat mit einem 4. Rang aus dem letzten Winter bereits die halbe Selektion geschafft und muss diese noch mit Platz 25 bestätigen–die Disziplin spielt keine Rolle. Für Selina Gasparin, die einen Gewehrwechsel vollzog und vom Holz- auf den Karbonschaft wechselte, heisst es nun, einmal in die Top 15 oder zweimal unter die besten 25 zu laufen. Auch für die Olympia-Zweite von Sotschi 2014 sollte dies Formsache sein.
Schwieriger wird das Olympia-Unterfangen für ihre jüngeren Schwestern Elisa und Aita Gasparin sowie Irene Cadurisch oder Susi Meinen. Sofern eine Frau dieses Quartetts die Norm erfüllt, erlaubt Swiss Olympic dank drei Einzelselektionen auch die Nomination einer Staffel. Die Frauenstaffel kann die Selektion auch über einen 10. Rang im Weltcup holen.
Wegers neue Reize
Das Potenzial der Männer ist höher einzustufen, sie sind breiter aufgestellt. Vergangenen Winter hätten mit Benjamin Weger, Serafin Wiestner und Mario Dolder drei Läufer die aktuellen Selektionsvorgaben erfüllt. So machen sie ab Donnerstag Jagd auf ihr Einzelticket. Mit Jeremy Finello und den Ex-Langläufern Martin Jäger und Eligius Tambornino stehen weitere Athleten bereit. Sofern Weger und Co. die Selektion frühzeitig ins Trockene bringen, dürfte auch der junge Joscha Burkhalter im Weltcup debütieren.
Weger setzt für die Olympia-Saison mit dem Höhentraining neue Reize. Bislang war ihm dies wegen des gedrängten Programms im Winter nicht möglich. Nun plant er, sofern bezüglich Selektion alles rundläuft, Ruhpolding (10. bis 14. Januar) auszulassen und Mitte Januar rund um den Weltcup in Antholz nochmals einen Höhenblock einzuschalten.
«Wir wollen an allen Olympia-Rennen eine Top-8-Klassierung»
Markus Regli, Disziplinenchef
Insgesamt ist die Biathlon-Equipe im Vergleich zum Vorjahr sorgenfrei durch den Sommer gekommen. Dank der seit einem Jahr neu installierten Schneeproduktion auf der Lenzerheide konnte ab dem 1. November im Bündnerland auf Schnee trainiert werden. Die finale Vorbereitung fand in Skandinavien statt. Wiestner musste am Sonntag wegen einer Erkältung auf die Mixed-Staffel verzichten. Er wird aber am Donnerstag starten.
Regli hält an den hohen Zielsetzungen fest: «An den Olympischen Spielen wollen wir Top-8-Klassierung in allen Rennen, auch mit den Staffeln. Und im Weltcup-Schlussklassement streben wir vier Top-30-Plätze an, in der Nationenwertung bei den Männern und Frauen sollen die Equipen unter den Top Ten klassiert sein.»
Swiss-Ski-Kader 2017/18. Nationalmannschaft:Selina Gasparin (Jahrgang 1984, Lantsch/Lenz, vorher Nationalmannschaft), Lena Häcki (1995, Engelberg, A), Benjamin Weger (1989, Geschinen, A), Serafin Wiestner (1990, Trin Mulin, A).–A-Kader:Mario Dolder (1990, Zeglingen, A), Jeremy Finello (1992, Vernier, B), Martin Jäger (1987, Vättis, B).–B-Kader:Irene Cadurisch (1991, Maloja, B), Aita Gasparin (1994, Pontresina, B), Elisa Gasparin (1991, Lantsch/Lenz, NM), Susi Meinen (1992, Boltigen, B), Eligius Tambornino (1986, Trun, C).
sda
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