Cupfinal | Der Cup hat Sittener Gesetze - folgt am Donnerstag der nächste Streich?
Der Griff nach dem 14. Stern
Der Cup-Mythos des FC Sitten wird nicht bloss durch die Serie von 13 Siegen in 13 Finals genährt. Es erstaunte auch immer wieder, wie diese Erfolge zu Stande gekommen sind. Am Donnerstag soll in Genf gegen Basel die nächste Geschichte geschrieben werden.
Sechs Mal siegte Sitten nach einem Rückstand, drei Mal sogar nach einem 0:2. Dabei wurden ausserdem meist Spieler zu Matchwinnern, die vor dem Anpfiff niemand auf der Rechnung hatte. Einfach wird die Aufgabe für die Sittener mit Sicherheit auch dieses Mal nicht: Mit dem FC Basel erwartet die Cupspezialisten im Finalknüller erneut der Liga-Dominator der letzten Jahre schlechthin. Doch es wäre bekanntlich nicht der erste Cupfinal, an den der FC Sitten als Underdog anreiste und nach Spielschluss mit einer Trophäe im Gepäck wieder den Rückweg antrat. Der Cup scheint eigene Sittener Gesetze zu haben.
Unvergessen ist etwa der Sieg im Jahr 2006, als der damalige Challenge-Ligist im Elfmeterschiessen den haushohen Favoriten YB ins Jammertal schickte und damit als erste unterklassige Mannschaft den Cupfinal gewinnen konnte. Nicht nur im Jahr 2006 sorgten die Cupfinals mit Sittener Beteiligung für spektakuläre Momente und einige Herzklopfer. Barberis, Balet, Bonvin, Brigger, Orlando, Quattara, Wicky, Gaspoz und Obradovic sind nur einige Namen, welche die vergangenen Cupfinalspiele geprägt haben. Fotos zu den bisherigen Cupsiegen gibt es in der Bildergalerie zu sehen.
Bunt gemischte Walliser Truppe
Am Donnerstag wird der 22-jährige Mittelfeldspieler Grégory Karlen wohl der einzige Einheimische sein im Sittener Team. Doch ob die Spieler aus Brämis, Steg und Monthey kommen oder aus Russland, Belgien und dem Senegal, spielt offensichtlich keine Rolle. «Für jeden von uns gilt das Gleiche: Wir wollen unser eigenes Kapitel im Buch der Sittener Cup-Erfolge schreiben», sagt Karlen, dessen Vater 1980 zur siegreichen Sittener Cup-Mannschaft gegen die Young Boys gehört hatte.
Damit am Tag des Cupfinals wirklich jeder zum (Fussball-)Walliser wird, dafür sorgt Präsident Christian Constantin. Trainer Sébastien Fournier ist (allenfalls) für Taktik und Aufstellung zuständig. Besprechung und Motivation übernimmt der Chef. Im Trainingscamp in Lausanne, wo sich der FC Sitten seit Dienstag auf den Final vorbereitet, zeigt Constantin der Mannschaft Video-Sequenzen von jedem der bisherigen 13 Endspiele. Er führt auch mit jedem Spieler ein Einzelgespräch. Es ist anzunehmen, dass beim Anpfiff jeder weiss, wo die Bedeutung des Cupfinals in der Walliser Agenda einzuordnen ist: ganz oben.
sda / pmo
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar