Handball 1. Liga | Der KTV Visp schlug den Dauerrivalen Herzogenbuchsee 26:25
Es geht doch noch

Kurz vor Schluss. Sascha Furrer erzielte beim letzten Visper Angriff das Siegestor.
Foto: jacky Knüsel
Der KTV Visp kanns also doch noch. Nach der Auswärtsschlappe in Lyss zeigt die Mannschaft gegen Herzogenbuchsee Charakter und sichert sich in extremis zwei wichtige Punkte im Strichkampf. Torhüter Ebener zieht einen starken Abend ein, zum Helden wird aber der Captain.
Nach fünf Spielen ohne Punkte kamen endlich wieder zwei Zähler hinzu. Gegen die Oberaargauer, welche ohne ihren verletzten Spielmacher Marco Siegenthaler auskommen mussten, fand der KTV vorab in der Abwehr zu alter Stärke zurück. Und die verbesserte Abwehrleistung gab dem Team auch im Angriff den nötigen Schub. Für einmal liessen sich die Visper Rückraumschützen nicht allzu leicht in Eins-gegen-eins-Scharmützel ein, sondern es wurde flüssig kombiniert. Und siehe da, auch so können Tore geworfen werden. Hier ein gut getimtes Einlaufen vom Flügel, dort eine Sperre von Kreisläufer Vomsattel–und die Tore fielen wie reife Früchte. Profiteure waren einmal mehr die Visper Topskorer Szöllösi und Spielertrainer Kieliba, welche mit deutlich weniger Aufwand als in den Partien zuvor zu ihren Toren kamen. Es soll jedoch kein falscher Eindruck entstehen: Die Gäste aus Herzogenbuchsee hinterliessen keineswegs einen schwachen Eindruck. Dem KTV gelang es aber, sein Niveau über nahezu die gesamte Spielzeit zu halten. Mit Ausnahme eines kurzen Zwischentiefs Mitte der ersten Halbzeit, als der HVH zum ersten und einzigen Mal in Führung gehen konnte.
Keine Schwächephase
Für einmal zog das Team von Coach Olaf Holstein auch nach der Pause keine entscheidende Schwächephase ein. Irgendetwas funktionierte immer. Schwächelte der Angriff, spielte die Abwehr stark auf und umgekehrt. Und wenn doch einmal alle Stricke zu reissen schienen, stand da immer noch Torhüter Ebener, welcher die Schützen der Oberaargauer immer wieder zur Verzweiflung brachte.
Dennoch wurde es am Ende (KTV-like) noch einmal richtig spannend. Nach einem Kieliba-Wurf an die Latte gelang den Bernern in der Schlussminute der Ausgleich zum 25:25. Den Vispern blieben noch gut 40 Sekunden auf der Uhr–massig Zeit also, um sich noch einmal durch die gegnerischen Reihen zu kombinieren.
Der letzte Angriff
Einer wollte jedoch nicht abwarten; zehn Sekunden vor dem Ende nahm sich Captain Furrer die Kugel und zog von der rechten Seite ab. Der «vielleicht schlechteste Wurf aller Zeiten» (O-Ton Daniel Zimmermann) fand zwischen drei Abwehrspielern den Weg vorbei am verdutz-ten Gäste-Keeper, welcher den Ball nur noch ins eigene Tor ablenken konnte.
Durch diesen Sieg sind die Lonzastädter wieder einigermassen auf Kurs. Man liegt zwar immer noch auf einem Relegationsplatz, der Rückstand auf das rettende Ufer ist allerdings auf zwei Punkte geschrumpft. Am nächsten Sonntag wartet in Nyon das erste Spiel in der Rückrunde. Zwei Punkte beim Schlusslicht wären das perfekte Weihnachtsgeschenk.
KTV Visp:Ebener Pascal, Matijevic Ivan, Stoffel Josua; Briggeler Francesco, Furrer Sascha (3), Karlen Lars (1), Kieliba Robert (7), Ruffiner Jean-Luc, Studer Frederic (4), Studer Joel (3), Studer Sebastian (1), Szöllösi Adam (4/1), Vomsattel Rafael (3), Zimmermann Daniel. Es fehlte: Studer François (verletzt).
1. Liga
HBC Nyon - PSG Lyss24:28 Wacker Thun II - HS Biel22:28 KTV Visp - Herzogenbuchsee26:25 US Yverdon - TV Solothurn26:36 BSV Bern Muri II - West HBC35:28 Jegenstorf - Chênois Genf34:38
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