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Zwangsversteigerung von Becker-Erinnerungsstücken zu Ende

Das ehemalige Tennis-Ass Becker war 2017 von einem britischen Gericht für insolvent erklärt worden. Mit dem Erlös aus der Versteigerung soll Geld für die Gläubiger eingetrieben werden.
Foto: Keystone
Dutzende Erinnerungsstücke aus der Karriere von Ex-Tennisstar Boris Becker sind am Donnerstag unter den Hammer gekommen. Die Zwangsversteigerung des britischen Auktionshauses Wyles Hardy & Co ging am Nachmittag in mehreren Schritten zu Ende.
Die Gebote für viele der Gegenstände aus Beckers persönlichem Besitz wie Uhren, Medaillen und Pokale stiegen dabei in den letzten Stunden noch einmal erheblich an. Manche sogar um mehr als das Zehnfache. So wurde beispielsweise eine Kopie des Davis-Cup-Pokals aus dem Jahr 1988 für 52'100 Pfund (rund 63'000 Franken) versteigert.
Noch zu Beginn der Woche hatte sie bei 4000 Pfund gestanden. Die Replik eines US-Open-Pokals erzielte sogar 150'250 Britische Pfund. Ein Bambi wurde für 30 600 Pfund verkauft.
Das ehemalige Tennis-Ass Becker war 2017 von einem britischen Gericht für insolvent erklärt worden. Mit dem Erlös aus der Versteigerung soll Geld für die Gläubiger eingetrieben werden.
Becker ist derzeit in seiner Wahlheimat London beim Wimbledon-Turnier als Kommentator für das BBC-Fernsehen tätig. Noch im vergangenen Jahr war es dem 51-Jährigen gelungen, die Auktion vorübergehend auf Eis legen zu lassen, doch nun musste er sich von seinen Erinnerungsstücken trennen.
Anmerken liess er sich das in Wimbledon kaum. Er spazierte im feinen Anzug über die Anlage, hielt hier und da für ein Foto an. Im All England Lawn Tennis and Croquet Club hat der Mann aus Leimen und Wahl-Londoner 1985 als 17-Jähriger auf dem Heiligen Rasen triumphiert und 1986 den Coup wiederholt.
Es ist kein Zufall, dass die Auktion während des Tennis-Turniers in London stattfand. Insolvenzveralter Mark Ford erhoffte sich durch die globale Aufmerksamkeit höhere Gebote.
Ursprünglich war die Versteigerung schon für den vergangenen Sommer geplant gewesen. Beckers Anwälte hatten sie aber in letzter Minute gestoppt. Er geniesse diplomatische Immunität, weil er zum Sport-Attaché in der EU-Vertretung der Zentralafrikanischen Republik berufen worden sei, argumentierte Becker.
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