Ski alpin | Weltcup-Parallelslalom in Oslo
Zenhäusern auf dem Podest

Das Podest: Dave Ryding, Marco Schwarz und Ramon Zenhäusern (von links).
Foto: SDA
Starker Auftakt ins neue Jahr von Wendy Holdener und Ramon Zenhäusern: Die Schwyzerin und der Walliser belegten beim Weltcup-Parallelslalom in Oslo jeweils den 3. Rang. Die Siege gingen an die Slowakin Petra Vlhova und den Österreicher Marco Schwarz.
Dass er in Oslo auf dem Podest stehen würde, kam für Ramon Zenhäusern "fast einem medizinischen Wunder" gleich. Seit er sich Mitte Dezember beim Slalom-Training in Italien am linken Daumen verletzt hatte, erlebte der Walliser eine "riesige Achterbahn der Gefühle". Statt einer Operation und schlimmstenfalls dem Saisonende, das ihm gemäss einer ärztlichen Meinung drohte, kehrte der Olympia-Zweite im Slalom und Team-Olympiasieger innert neun Tagen nach dem am 24. Dezember in der Uniklinik Balgrist in Zürich durchgeführten Eingriff in den Rennbetrieb zurück. Und dies höchst erfolgreich.
Nach dem Norweger Sebastian Foss-Solevaag in der ersten Runde schaltete Zenhäusern im Viertelfinal im Walliser Direktduell Daniel Yule (8. Rang) aus. Im Halbfinal gegen den nachmaligen Premierensieger Marco Schwarz hatte er am Gegenhang der Holmenkoller Sprungschanze nur um 0,12 Sekunden das Nachsehen. Letztlich schaffte Zenhäusern, der im Vorjahr in Stockholm sensationell einen City Event für sich entschieden hatte, als Dritter aber dennoch sein bestes Saisonresultat.
Im kleinen Final profitierte er vom Ausscheiden des schwedischen Slalom-Olympiasiegers und Oslo-Vorjahressiegers André Myhrer. Nach seinem dritten Weltcup-Podestplatz glaubt sich Zenhäusern für den intensiven Slalom-Monat Januar gut gerüstet: "Ich plane mal mit Einsätzen in allen stattfindenden Weltcup-Slaloms. Allenfalls muss ich mich vielleicht in den Trainings etwas zurückhalten."
Luca Aerni schied in Oslo in der ersten Runde gegen den Österreicher Michael Matt aus und klassierte sich auf dem 15. Platz. Der ebenfalls teilnahmeberechtigte Loïc Meillard hatte auf die Reise nach Norwegen verzichtet.
Holdeners Niederlage gegen Shiffrin
Während Zenhäuserns Leistung als Exploit zu werten ist, entspricht der 3. Platz von Wendy Holdener den Erwartungen. Die in den Parallel- und Slalomrennen sehr erfolgreiche Schwyzerin kam zu ihrem 27. Podestplatz auf oberster Stufe, dem dritten in diesem Winter nach denjenigen im Parallelslalom in St. Moritz und dem Slalom in Semmering, wo sie auch jeweils Dritte geworden war. "Ich probierte zu gewinnen, doch es hat leider nicht ganz gereicht. Alles in allem war es sicher ein guter Tag", befand Holdener, die in den zwei Halbfinal-Läufen 0,29 Sekunden langsamer gewesen war als die amerikanische Dauersiegerin Mikaela Shiffrin. Im Duell um Platz 3 setzte sich Holdener gegen die Schwedin Anna Swenn Larsson durch.
Die Urnerin Aline Danioth (15. Rang), die neben Holdener einzige Schweizerin am Start, besass in der ersten Runde gegen die letztlich souveräne Siegerin Vlhova keine Chance. Die Slowakin kam zu ihrem sechsten Weltcup-Triumph, dem zweiten in dieser Saison nach dem Riesenslalom zuletzt in Semmering. "Es ist ein unglaublicher Tag für mich. Endlich konnte ich Mikaela (Shiffrin) besiegen", so Vlhova, die in den vier Spezialslaloms des Winters jeweils hinter der Amerikanerin Zweite geworden war.
Im Final der Männer behielt Marco Schwarz gegen den Briten Dave Ryding knapp das bessere Ende für sich. Für den 23-jährigen Kärntner war es nach bislang drei Podestplätzen der erste Weltcupsieg. Ein Sieg des 32-jährigen Ryding, der im Januar 2017 im Slalom von Kitzbühel schon einmal Zweiter war, hätte gar historische Ausmasse gehabt: Noch nie gelang es einem Fahrer oder einer Fahrerin aus Grossbritannien, im Weltcup zu triumphieren.
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