Tennis | Der 12. Sieg des Spaniers in Paris
Sandkönig Nadal

In Paris auf Sand kaum zu bezwingen, Rafael Nadal und sein 12. Titel in Roland Garros.
Foto: Keystone
Rafael Nadal hat zum zwölften Mal das French Open gewonnen. Der 32-jährige Spanier setzte sich im Final gegen den Österreicher Dominic Thiem 6:3, 5:7, 6:1, 6:1 durch und steht nun bei 18 Major-Titeln.
So nahe ist Nadal dem Grand-Slam-Rekord von Roger Federer noch nie gekommen. Der 33-Jährige liegt nur noch zwei Titel hinter dem fast fünf Jahre älteren Schweizer. Zwei Drittel seiner Majors hat Nadal in Paris gewonnen, wo er seit seiner ersten Teilnahme fast unantastbar ist. Nur Robin Söderling und Novak Djokovic haben ihn in Roland Garros bezwungen. Der Versuch von Thiem, sich in diesen exklusiven Kreis zu spielen, scheiterte am Sonntagnachmittag in etwas mehr als drei Stunden - trotz einer lange Zeit hervorragenden Leistung.
Der 25-Jährige bekundete in seinem zweiten French-Open-Final in Serie keine Startschwierigkeiten. Fast eine Stunde lang lieferte er sich mit Nadal eine Duell von phänomenaler Intensität und voller langer, umstrittener Ballwechsel. Das 6:3, das dank drei gewonnenen Games zum Ende hin, zustande kam, drückt in keiner Weise aus, wie umkämpft der Satz war. Thiem blieb auf Augenhöhe mit Nadal und schaffte im zweiten Satz im zwölften Game das einzige Break. Zuvor war ihm in diesem Umgang als Returnspieler nur ein Punkt gelungen.
Die Antwort von Nadal liess nicht auf sich warten. Als hätte er für einen solchen Fall einen höheren Gang in der Hinterhand behalten, steigerte er das Tempo, setzte Thiem aus allen Lagen unter Druck. Der Herausforderer war einige Minuten lang überfordert und verunsichert, machte Fehler, die er vorher nicht gemacht hatte. Es waren fatale Minuten für Thiem. Er gab 16 der ersten 17 Punkte im dritten Satz ab und lag innert kürzester Zeit entscheidend 0:4 zurück.
Thiem fand nie mehr richtig zurück in die Partie. Auch im vierten Satz geriet er früh entscheidend in Rückstand. Die kurzen Phasen, in denen er aufbegehrte, blieben unbelohnt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Widerstand des Weltranglisten-Vierten länger angehalten hätte, wenn er wie Nadal einen Tag Pause zwischen dem Halbfinal und dem Final gehabt hätte. Dass er in der Lage ist, den Sand-Dominator zu fordern, hat er schon bei verschiedenen Gelegenheit mit vier Siegen auf dieser Unterlage bewiesen. Und auch am Sonntag spielte er zwei Sätze lang grossartig auf.
sda
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