Spitzensportförderung | Mehr Beinfreiheit für Ramon Zenhäusern dank Armee-Unterstützung
"Outen Sie sich"

Ramon Zenhäusern und Benjamin Weger sind als Zeitsoldaten selektioniert worden.
Foto: zvg
Seit dem 1. August stehen zehn neue Zeitmilitär-Spitzensportler bei der Armee für vier Jahre unter Vertrag. Die drei Athletinnen und sieben Athleten werden im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking unterstützt.
Er glaube an die heutige Generation, an alle die Militärdienst leisten, sagte Korpskommandant Daniel Baumgartner zu seinen neuen Mitarbeitenden, die als Spitzensportler mit einer 50%-Anstellung einen besonderen Status haben. "Ihr werdet beobachtet", so der Ausbildungschef, der erwartet, "dass ihr uns alle mit euren Leistungen zum Träumen bringt". Baumgartner wies die Zeitmilitär-Spitzensportler aber auch darauf hin, dass sie in der Öffentlichkeit erwähnen sollen, dass sie von der Armee unterstützt werden: "Outen Sie sich".
Ein Traum in Erfüllung gegangen
"Diese Anstellung ist für mich eine grosse Ehre, für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte Slalom-Spezialist Ramon Zenhäusern. Der Olympia-Gold- und Silbermedaillengewinner von Pyeongchang 2018 erwartet mit dieser Anstellung einen weiteren positiven Einfluss auf seine Karriere. "Mit diesem sicheren Einkommen kann ich mir zusätzlich einen Sportpsychologen leisten, oder zuhause einen Kraftraum einrichten", so der Zwei-Meter-Mann, der sich künftig vielleicht wegen seiner langen Beine auch einmal einen Flug in der Business-Klasse leisten will. Trotz seiner Olympia-Medaillen rennen ihm die Sponsoren die Türe nicht ein, einen Kopfsponsor hat er noch keinen.
"Mit dieser Anstellung habe ich ein Ziel erreicht", sagt die Speed-Spezialistin Jasmine Flury (Davos-Monstein). Schon als sie in die Spitzensport-RS gegangen sei, habe sie damit geliebäugelt. "Die Anstellung gibt einem Sicherheit, nimmt etwas Druck, und es ist ein Zustupf an das Wohnen."
Spitzensport-RS soll ausgebaut werden
Die Spitzensportförderung der Armee besteht aus drei Gefässen. Neben den Zeitmilitärs sind es die Spitzensport-WKs, die man nach der Spitzensport-RS absolvieren kann. Neben den 30 anrechenbaren Diensttagen können die Athleten bis zu 100 freiwillige Diensttage für Training und Wettkampf pro Jahr absolvieren, die mit Erwerbsersatz und Sold entschädigt werden. Im Rahmen dieses sogenannten Arbeitgebertages liess Ausbildungschef Baumgartner durchblicken, dass geplant ist, die Spitzensport-RS auszubauen. Mit dem Ziel, künftig mehr als die bis heute rund 70 Spitzensport-Rekruten pro Jahr ausbilden zu können.
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