WM2018 | Zurück im Kampf um die WM-Achtelfinals
Nigeria von Musa wachgeküsst

Ahmed Musa von ZSKA Moskau erzielte das 1:0 vier Minuten nach der Pause.
Foto: Keystone
Nigeria gewann gegen Island dank Doppeltorschütze Ahmed Musa und einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte verdient 2:0. Das freut nicht zuletzt Argentinien.
Die Bäume wachsen auch für Island nicht in den Himmel. Im hochsommerlichen Wolgograd wurden den Überfliegern aus dem Hohen Norden die Grenzen aufgezeigt, als sie für einmal das Spiel hätten machen müssen. Coach Heimir Hallgrimsson hatte etwas offensiver aufgestellt als beim 1:1 gegen Argentinien, und der offensive Output war tatsächlich etwas grösser. Beim Abschluss haperte es aber.
Und in der zweiten Hälfte drehten die vom ehemaligen YB-Coach Gernot Rohr betreuten Nigerianer mächtig auf. Zum grossen Mann schwang sich Ahmed Musa auf. Der 25-Jährige vom ZSKA Moskau ist so etwas wie Nigerias Torversicherung. Er hatte vor vier Jahren in Brasilien bei der 2:3-Niederlage gegen Argentinien das letzte WM-Tor der Afrikaner geschossen und war nun - 272 Spielminuten später - wieder erfolgreich.
Kurz nach Wiederanpfiff überforderten die Afrikaner die isländische Defensive bei einem Konter mit ihrem Tempo. Musa eroberte in der eigenen Platzhälfte energisch den Ball und traf nach einem langen Sprint und einem Pass von Chelseas Victor Moses mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte. Eine Viertelstunde vor Schluss erhöhte er nach einem sehenswerten Sololauf.
Island liess vor allem vor der Pause einige gute Chancen aus. Ihre besten Phasen hatten die Nordländer ganz zu Beginn und am Ende der ersten Halbzeit. Gylfi Sigurdsson, Alfred Finnbogason und Jon Bödvarsson verpassten aber allesamt das Tor. Der blasse Star Sigurdsson schoss acht Minuten vor Schluss auch noch einen umstrittenen Foulpenalty in den Nachmittagshimmel. Nigeria hatte in der ersten Hälfte nicht einmal aufs Tor geschossen, steigerte sich dann aber gewaltig.
Die Afrikaner haben es nun in den eigenen Füssen, in der Gruppe D neben dem bereits qualifizierten Kroatien wie vor vier Jahren in die Achtelfinals einzuziehen. Ein Sieg gegen Argentinien zum Abschluss würde reichen, ein Unentschieden wohl auch. Doch auch die Südamerikaner um den bisher enttäuschenden Lionel Messi schöpfen wieder Hoffnung. Gewinnen sie gegen Nigeria stehen sie in einem Fernduell mit Island, das Kroatien schlagen müsste, um die Achtelfinals zu erreichen. Im Moment hat Island die um ein Goal bessere Tordifferenz.
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