Fussball | Neuchâtel Xamax trauert um Ehrenpräsidenten
«Monsieur Xamax» Gilbert Facchinetti gestorben

«Monsieur Xamax». 53 Jahre lang arbeitete Gilbert Facchinetti für seinen Herzensklub.
Foto: Keystone
Der langjährige Präsident und Mäzen von Super-League-Aufsteiger Neuchâtel Xamax starb in der Nacht auf Freitag im Alter von 82 Jahren nach langer Krankheit.
Unter dem Bauunternehmer aus Saint-Blaise erlebte Xamax in den Achtzigerjahren seine erfolgreichsten Zeiten. Mit Trainer Gilbert Gress wurde der Verein 1987 und 1988 Schweizer Meister, dazu schafften es die Neuenburger 1982 (Out gegen den Hamburger SV) und 1986 (Real Madrid trotz 2:0-Heimsieg im Rückspiel) in den Viertelfinal des UEFA-Cups. Im Meistercup nach den Titelgewinnen landete Xamax gegen Bayern München und Galatasaray Istanbul zwei legendäre Heimsiege, Real wurde im UEFA-Cup sogar zweimal auf der proppenvollen Maladière bezwungen.
Wichtigster Geldgeber des Klubs
Facchinetti wurde 1970 nach der Fusion des FC Cantonal und des FC Xamax «Technischer Direktor» und 1979 Präsident des Klubs. 2003 übergab er die Leitung an den Franzosen Alain Pedretti, blieb im Hintergrund aber weiterhin in verschiedenen Rollen aktiv. Unter anderem ist das Förderprogramm von Xamax seit dem Konkurs im Februar 2012 nach seinem Ehrenpräsidenten benannt (Fondation Gilbert Facchinetti).
Bei Xamax war der ehemalige NLA-Fussballer mit drei Cupfinal-Teilnahmen (Biel und Servette) nicht nur der Patron, sondern auch der wichtigste Geldgeber. Wie viel er selber in den Klub steckte und wie viel er auftrieb, verriet Facchinetti zeitlebens nie.
Nach seinem Rückzug als Präsident blieb er dem Klub nahe: Er half nach dem Konkurs mit, die Neuenburger wieder in den Profifussball zu hieven. Das SL-Comeback von Xamax erlebte er nicht mehr.
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