Fussball | Ehemaliger UEFA-Präsident in Paris inhaftiert
Michel Platini in Polizeigewahrsam

Tiefer Fall. Wegen der umstrittenen WM-Vergabe nach Katar wird der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini derzeit in Haft befragt.
Foto: Keystone
Der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini befindet sich seit Dienstagmorgen in Gewahrsam der Polizei. Der frühere Weltklassespieler wird zur umstrittenen Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar befragt.
Der 63-jährige Platini wurde am Dienstagvormittag im Pariser Vorort Nanterre inhaftiert. Katar hatte in einer skandalumwitterten Abstimmung 2010 mit 14:8-Stimmen gegen die USA den Zuschlag für die WM 2022 bekommen. Vor dieser Vergabe hatte sich Platini zu einem Essen mit dem damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und dem Emir von Katar im Elysée-Palast eingefunden. Dieses Treffen steht offenbar im Zentrum der aktuellen Ermittlungen.
So wurden am Dienstag auch Vertraute von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy befragt. Die frühere Sportberaterin Sarkozys, Sophie Dion, befinde sich wie Platini in Polizeigewahrsam, wie es von den Ermittlern hiess. Zudem wurde der Sarkozy-Vertraute Claude Guéant verhört, der damals Generalsekretär des Elysée-Palastes war. Er befindet sich laut einer Justizquelle als "freier Verdächtiger" aber nicht mehr in Haft. In Frankreich können Verdächtige für Befragungen bis zu 48 Stunden inhaftiert werden.
Platini war im Jahr 2015 von der FIFA-Ethikkommission zunächst für acht Jahre gesperrt worden. Grund war eine Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken durch den damaligen Weltverbandschef Joseph Blatter aus dem Jahr 2011. Platinis Sperre wurde später auf vier Jahre reduziert und läuft im Oktober aus.
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