WM2018 | Auf Kurs Richtung Achtelfinals
Mexiko: Nach der Kür die Pflicht

Grosse Freude beim mexikanischen Team.
Foto: Keystone
Mexiko gewann auch sein zweites Gruppenspiel und ist auf Kurs Richtung Achtelfinals. Gegen Südkorea gewannen die Mittelamerikaner ohne zu überzeugen, aber souverän 2:1.
Es hatte etwas von Sisyphus, wie sich die Südkoreaner abmühten. Mit Betonung auf Mühe. Es fehlte nicht an Einsatz, aber an Klasse und Spielwitz. Einzig Tottenham-Stürmer Son Heung-Min, der tief in der Nachspielzeit noch den Ehrentreffer markierte, genügt in diesem Ensemble von Arbeitern höheren Ansprüchen.
Mexiko brauchte deshalb keine überragende Leistung wie beim 1:0-Startsieg gegen Deutschland. Es genügte eine abgeklärte und solide Vorstellung des taktisch hervorragend aufgestellten Teams von Coach Juan Carlos Osorio. Entgegen kam den Mexikanern ein Handspiel der sehr unnötigen Art von Jang Hyun-Soo nach nicht einmal einer halben Stunde. Den Penalty nutzte Carlos Vela souverän zur Führung.
Auch beim 2:0 in der 66. Minute lachte den Mexikanern ein wenig das Glück. Sie eroberten den Ball in der eigenen Hälfte mit einer Aktion, die wohl einen Foulpfiff verdient gehabt hätte. Hirving Lozano spielte nach einem schnellen Konter in den Lauf von Javier Hernandez - und der Stürmer von West Ham United setzte sich im Strafraum energisch und gekonnt durch. Es war das 50. Länderspieltor der "kleinen Erbse" (Chicharito).
Vor allem aber war dieses Tor Sinnbild für den Unterschied der beiden Mannschaften. Die Dynamik und der Zug zum Tor von Lozano und Hernandez ging den Asiaten - nicht zum ersten Mal - völlig ab.
Mexiko meldet mit den zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen deutliche Ansprüche an, wieder einmal Grosses zu erreichen. Seit der Heim-WM 1986 haben sie nie mehr die Viertelfinals erreicht. An den letzten sechs Weltmeisterschaften überstanden sie immer die Gruppenphase, scheiterten dann aber in der K.o.-Runde ebenso konstant bei erster Gelegenheit. "Ich habe viel Vertrauen in diese Mannschaft", betonte Torschütze Hernandez. "Hier kann etwas Grosses entstehen."
Rechnerisch stand der Einzug in die Achtelfinals vor der Abendpartie zwischen Deutschland und Schweden (nach Redaktionsschluss) noch nicht fest. Ein Szenario mit drei Teams mit je sechs Punkten war noch möglich.
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