PyeongChang 2018 | Zenhäusern trägt bei Schlussfeier Schweizer Fahne
«Erfolgreiche aber auch anforderungsreiche Spiele»

Chef de Mission Ralph Stöckli an der finalen Medienkonferenz in PyeongChang.
Foto: Keystone
Ralph Stöckli zieht eine überaus positive Bilanz der Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang. Der Schweizer Chef de Mission zeigt sich nicht nur aufgrund der 15 gewonnenen Medaillen beeindruckt vom Auftritt der Schweizer Delegation. Stöckli verweist aber auch auf die Herausforderungen, die sich ihm und seinem Team gestellt haben.
Fünf Goldmedaillen, sechs Mal Silber, vier Mal Bronze und 26 Diplome! Nie zuvor hat eine Schweizer Delegation an Olympischen Winterspielen so erfolgreich abgeschnitten wie das Swiss Olympic Team 2018 an den Spielen in PyeongChang, die heute zu Ende gehen. Kein Wunder zog der Schweizer Chef de Mission Ralph Stöckli am Sonntag eine positive Bilanz. «Unsere Sportlerinnen und Sportler waren bereit für PyeongChang 2018 und zeigten im entscheidenden Moment starke Leistungen», sagte Stöckli, der vor Beginn der Spiele «11 Medaillen plus» als Ziel ausgegeben hatte. Natürlich strahlten die Medaillengewinne besonders, sagte der Chef de Mission. «Doch Freude habe ich auch daran, wie sich die Schweizer Delegation als Ganzes in PyeongChang präsentierte. Angefangen bei der Eröffnungszeremonie, als wir beim Einmarsch ein beeindruckendes Bild in rot und weiss abgaben, bis zum Teamgeist, den die Sportlerinnen und Sportler in den olympischen Dörfern und in den Wettkampfstätten vorlebten.»
Ein Lob sprach Stöckli neben den Athletinnen und Athleten auch den beteiligten Verbänden aus. «Die Trainer, Betreuer und alle anderen Verantwortlichen leisten über das ganze Jahr hinweg sehr gute Arbeit. Sie alle sind hauptverantwortlich dafür, dass die Schweiz in PyeongChang so viele Medaillen und Diplome feiern konnte.» Gerade mit Blick auf andere Nationen erinnerte Ralph Stöckli aber auch daran, wie wichtig die anhaltende Sportförderung ist, um im internationalen Wettstreit mithalten zu können. «Die jeweils 15 zusätzlichen Millionen Franken, die wir letztes Jahr von den Lotterien und dem Bund zugesprochen erhalten haben, sind gut investiertes Geld, das wir gemeinsam mit den Verbänden primär für die Nachwuchsförderung einsetzen. Mittel- und langfristig wird der Schweizer Sport aber weitere Mittel benötigen, um konkurrenzfähig zu bleiben.»
Viele Herausforderungen gemeistert
Ralph Stöckli gab zudem bekannt, dass der Skirennfahrer Ramon Zenhäusern die Schweizer Fahne bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in PyeongChang tragen wird. Der 25-jährige Walliser fuhr am Donnerstag im Slalom auf den zweiten Platz und gewann somit als erster Schweizer seit 38 Jahren eine Olympiamedaille in dieser Disziplin. Am Samstag gewann Zenhäusern dann mit seinen Teamkollegen Denise Feierabend, Wendy Holdener, Daniel Yule und Luca Aerni Olympiagold im Teamevent. «Ramon Zenhäusern hat sich gegen viele Widerstände an die Weltspitze gekämpft und dabei grosse Disziplin und Beharrlichkeit gezeigt», sagte Stöckli. «Er ist ein toller Botschafter für die Schweiz und als Walliser natürlich auch für unser Projekt 'Sion 2026' mit dem wir die Olympischen Winterspiele in die Schweiz holen wollen.»
Bei aller Zufriedenheit über die Schweizer Erfolge in PyeongChang und über die gute Organisation vor Ort, vergass Ralph Stöckli nicht, die Herausforderungen zu erwähnen, die er und sein Team zu meistern gehabt hatten. Stöckli erinnerte an die Kälte, die der Delegation zu Beginn der Spiele zugesetzt hatte, an die verletzungsbedingten Absagen einiger formstarker Athletinnen und Athleten wie Iouri Podladtchikov und Mélanie Meillard und auch an die Norovirus-Infektion zweier Athleten. «Diese Ereignisse haben uns ebenfalls sehr gefordert und kosteten Substanz. Es waren sehr erfolgreiche aber auch sehr anforderungsreiche Spiele», sagte Stöckli, der sich nun auf die letzten Wettkämpfe in PyeongChang, auf die Schlussfeier im Olympiastadion und dann auf eine sichere Rückkehr aller Delegationsmitglieder in der Schweiz freut.
pd/map
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