Volleyball | Schweizer könnten Geschichte schreiben
EM-Ticket zum Greifen nah

Volleyball. Eines der beiden Schweizer Nationalteams könnte sich erstmals auf sportlichem Weg für ein Endrundenturnier qualifizieren.
Foto: Symbolbild Keystone
Das Schweizer Volleyball-Nationalteam der Frauen hat es in den eigenen Händen, sich in den abschliessenden EM-Qualifikationsspielen gegen Kroatien und Österreich für die Endrunde im nächsten Sommer zu qualifizieren. Auch die Männer dürfen sich noch Chancen ausrechnen.
Es wäre ein historischer Moment, würde sich eines der beiden Schweizer Nationalteams erstmals auf sportlichem Weg für ein Endrundenturnier qualifizieren. Mit der Aufstockung der Teilnehmerfelder für die EM 2019 von 16 auf 24 Nationen hat der europäische Verband CEV die Tore weit aufgestossen. Nun liegt es an den Schweizer Auswahlen, den letzten Schritt zu machen und Geschichte zu schreiben.
Mit neun Punkten aus den ersten vier Spielen haben sich die Schweizer Frauen im August eine ausgezeichnete Ausgangslage geschaffen. Nun genügt ihnen am Samstag in Zagreb gegen die bereits qualifizierten Kroatinnen oder am Mittwoch im Heimspiel in Schönenwerd gegen Österreich ein Punkt, um den zweiten Gruppenrang und damit die erstmalige sportliche Qualifikation für eine Endrunde zu schaffen. Die EM wird im nächsten August und September dezentral in Polen, Tschechien, Ungarn und in der Türkei ausgetragen.
Timo Lippuner zeigt sich vor den letzten beiden Spielen der Ausscheidungskampagne optimistisch. Der Frauen-Nationaltrainer rechnet sich bereits gegen Gruppenfavorit Kroatien Chancen aus. «Wir waren im August gegen sie nur knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt und werden auf jeden Fall versuchen, in Kroatien zu punkten.» Nach dem gewonnenen Startsatz schnupperten die Schweizerinnen damals am Punktgewinn, mussten sich den klar favorisierten Kroatinnen letztlich aber 1:3 geschlagen geben.
Einem allfälligen Showdown gegen Österreich können die Schweizerinnen mit Zuversicht entgegen schauen. Zum Auftakt der Qualifikation schlugen sie die Österreicherinnen nach nervösem Beginn souverän mit 3:1.
Fragezeichen bei Laura Künzler
Lippuner vertraut grösstenteils auf das (junge) Team vom letzten Sommer. Mit Julie Lengweiler von Neuchâtel UC ist eine damals verletzt gewesene Spielerin wieder an Bord. Ungewiss ist jedoch der Einsatz von Captain Laura Künzler. Die 22-jährige Aussenangreiferin, die nach einem im September erlittenen Bänderriss im Fuss bereits wochenlang pausieren musste, verletzte sich kurz vor Weihnachten in einem Meisterschaftsspiel mit dem Bundesligisten Vilsbiburg erneut am Fuss.
Trotzdem ist Künzler am 26. Dezember zur Vorbereitung nach Schönenwerd eingerückt. Sie absolvierte intensiv Physiotherapie. Nach Neujahr konnte sie im Kurztrainingslager in Spanien bereits wieder mit dem Team trainieren. Über mögliche Einsätze wird kurzfristig entschieden.
Männer auf Schützenhilfe angewiesen
Auch die Männer sind noch im Kampf um ein EM-Ticket. Allerdings präsentiert sich ihre Ausgangslage wesentlich schwieriger. Selbst mit zwei Siegen muss das Team von Nationaltrainer Mario Motta auf Schützenhilfe hoffen, um Mazedonien noch von Platz 2 zu verdrängen. Mit Rückkehrer Jovan Djokic von NLA-Leader Amriswil erhält die Mannschaft des Italieners für die entscheidenden Spiele aber eine veritable Verstärkung.
Dass sie als vermeintlicher Aussenseiter vor den letzten zwei Partien immer noch im EM-Rennen seien, freue ihn sehr, so Motta, dessen Equipe im Sommer nach den Rücktritten von Teamleader Sébastien Steigmeier und Passeur Marco Gygli mit wenig Kredit in die Kampagne gestartet war. Mit vier Punkten aus den ersten vier Spielen resultierte aber fast das Maximum.
Doch Motta stellt klar: «Niemand von uns ist mit diesen vier Punkten zufrieden. Wir wollen die Qualifikation schaffen.» Einen ersten Schritt dazu können die Schweizer am Samstag in Ungarn machen. Mit einem Sieg gegen die Osteuropäer würden sie sich auch für die unglückliche 2:3-Niederlage im Heimspiel revanchieren.
Zum Abschluss wartet am Mittwoch in Schönenwerd das Heimspiel gegen die Ukrainer, welche die Qualifikation bereits im Sack haben. Dies könnte den Schweizern in die Karte spielen. Das erste Duell gewann die Ukraine in Bestbesetzung klar mit 3:0.
sda
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