Fussball | Der SFV und die Mission Shaqiri
«Wir werden Xherdan besuchen»

Beim SFV will man Shaqiri die nötige Unterstützung geben, ihm zu verstehen geben, wie wichtig er ist und wie sehr man ihn im Oktober in den vorentscheidenden Spielen der EM-Qualifikation gegen Dänemark und Irland im Schweizer Dress zu sehen wünscht. Doch man wird dies nicht um jeden Preis tun.
Foto: Keystone
Beim Schweizerischen Fussball-Verband ist man gewillt, die atmosphärischen Störungen anzupacken. Eine SFV-Delegation wird nächstens nach Liverpool reisen, um mit Xherdan Shaqiri zu reden.
«Wir werden Xherdan besuchen, um ihn zu unterstützen und um zu verstehen, was seine Probleme verursacht», sagte Nationalmannschafts-Direktor Pierluigi Tami gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Shaqiri hatte letzte Woche freiwillig auf die Partien in Irland und gegen Gibraltar verzichtet.
Es geht in dieser Mission nicht nur darum, Shaqiri als Spieler des Nationalteams zu sehen, sondern auch als Persönlichkeit, welche das Recht hat, sich unwohl zu fühlen und eine schwierige Zeit durchzustehen. Und als Spieler geht es um jemanden, der «bei der Nationalmannschaft fast immer dabei war». Deshalb sagte Tami auch: «Wir haben kein Recht, Xherdan Vorwürfe zu machen. Er hat über 80 Länderspiele für die Schweiz absolviert.»
Aussprache auch mit Lichtsteiner
Tami leugnet die Probleme nicht, aber solche gebe es immer wieder und in jedem Team. «Es gibt offene Baustellen und Probleme, die auf den Tisch kommen. Wir müssen uns ihnen stellen und dürfen keine Zeit verlieren, indem wir denken, dass sie sich von alleine lösen werden. Die sportliche Leitung des Nationalteams ist sich dessen bewusst und wird deshalb auch mit Stephan Lichtsteiner das Gespräch suchen.» Captain Lichtsteiner wurde von Nationaltrainer Vladimir Petkovic zuletzt nicht mehr aufgeboten.
Seit Anfang August ist Tami offiziell in seinem Amt. Schon nach etwas mehr als einem Monat sieht er sich mit heiklen Personaldebatten konfrontiert. Der Tessiner ist aber trotz Shaqiris Bedeutung für das Nationalteam nicht gewillt, seinem Grundsatz untreu zu werden: Priorität hat die Mannschaft. «Einzelne Spieler müssen betreut werden. Man darf dabei aber das Kollektiv nicht aus den Augen verlieren.»
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