WM18 | Der entscheidende Penalty
Schweden erfüllte die Pflicht

Aus elf Metern verwertete Granqvist ohne Probleme.
Foto: zvg
Schweden erfüllte beim 1:0 gegen Südkorea in Nischni Nowgorod seine Pflicht und kam zum ersten Auftaktsieg seit der Heim-WM 1958. Nun fordern die Skandinavier am Samstag Titelverteidiger Deutschland, das im Direktduell in Sotschi unter Zugzwang ist.
Die Nachspielzeit war bereits angebrochen, als Schweden für seine Nachlässigkeiten im Abschluss beinahe noch bestraft worden wäre. Dem Salzburger Stürmer Hwang Hee-Chan bot sich in der 91. Minute die goldene Chance zum Ausgleich für Südkorea, als er acht Meter vor dem Tor freistehend zum Kopfball kam, den Ball aber kläglich neben das Tor setzte.
Das 1:1 wäre ein zu grosser Lohn gewesen für die Asiaten, die zwar einen bemühten, aber harmlosen Auftritt hinlegten. Während 94 Minuten brachten sie keinen einzigen Schuss auf das Gehäuse von Schwedens Keeper Robin Olsen. Seit 1986 hat Südkorea zwar keine WM mehr verpasst, mit Ausnahme der Halbfinal-Qualifikation an der Heim-WM 2002 zerriss es aber keine grossen Stricke. Gegen Schweden blieben die Südkoreaner im 7. WM-Spiel in Folge ohne Sieg, mit Ausnahme von Tottenhams Flügelstürmer Son Heung-Min verfügt das Ensemble von Shin Tae-Yong über keinen Spieler von gehobenem Format.
Schwedens Probleme in der Offensive
Zumindest in der Defensive und im Mittelfeld ist Schweden deutlich besser besetzt. Wo die Schwächen der Skandinavier liegen, konnten diese bei ihrem ersten WM-Auftritt seit 2006 allerdings nicht kaschieren. Ein verwandelter Foulpenalty von Captain Andreas Granqvist (65.) sorgte letztlich für die Differenz, das regelwidrige Vergehen von Kim Min-Woo an Viktor Claesson im Strafraum wurde erst nach der Intervention des Video-Schiedsrichters geahndet.
Zuvor hatten die Schweden eine Reihe erstklassiger Chancen vergeben. Vor allem Marcus Berg sündigte mehrmals im Abschluss - oder scheiterte am starken koreanischen Keeper Jo Hyeon-Woo. In den letzten acht Länderspielen vor der WM schossen die Schweden nur drei Tore, der Treffer Granqvists beendete eine gut 400 Minuten andauernde Torflaute. Ein Stürmer vom Kaliber Zlatan Ibrahimovic fehlt schmerzlich. Berg spielt bei Al-Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten, sein Sturmpartner Ola Toivonen blieb bei Toulouse in der vergangenen Saison ohne Treffer in der Ligue 1, die möglichen Alternativen Isaac Kiese Thelin und John Guidetti spielen bei Beveren respektive Alaves.
Am Samstag trifft Schweden nun auf Deutschland, das in Sotschi gewinnen muss, um nicht Gefahr zu laufen, die K.o.-Phase zu verpassen. "Ein geiles Spiel", sagte Schwedens Mittelfeldspieler Emil Forsberg, der in der Bundesliga bei Leipzig unter Vertrag steht. "Der Druck liegt auf ihnen."
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar