Fussball-WM | Belgien nach Sieg gegen Japan im Viertelfinal
Spektakuläre Wende

Die Belgier feiern das Tor von Fellaini.
Foto: Keystone
Bis zur 69. Minute stand in Rostow am Don nach Deutschland (1), Portugal (4) und Argentinien (5) mit Belgien auch die Nummer 3 der FIFA-Weltrangliste an der WM vor dem Aus. Die Belgier setzten sich aber gegen Japan nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 durch.
Für die Wende benötigten die Belgier nicht einmal die Verlängerung. Nacer Chadli erzielte nach 93 Minuten und 45 Sekunden, am Ende der letzten Nachspielminute, das Siegtor für Belgien. Die Belgier konterten Japan im letzten Angriff aus. Sekunden vorher hatte Keisuke Honda mit einem Freistoss aus über 20 Metern Distanz Belgiens Goalie Thibaut Courtois noch zu einer Glanzparade gezwungen. Die Japaner suchten beim letzten Corner viel zu euphorisch den späten Sieg und wurden dafür bestraft.
Belgien trifft in den Viertelfinals auf Brasilien - und muss sich steigern. Denn der WM-Geheimfavorit offenbarte gegen Japan Schwächen. Nur dank des Efforts von drei Toren innerhalb von 25 Minuten dürfen die Belgier überhaupt noch hoffen. Zuletzt gelangen derartige Wenden nur noch Deutschland: 1970 in Mexiko in den Viertelfinals gegen England (3:2 n.V. nach einem 0:2-Rückstand) und 1982 im Halbfinal gegen Frankreich (Sieg im Penaltyschiessen nach einer Aufholjagd vom 1:3 zum 3:3 in der Verlängerung).
Generell gab es derartige Wenden erst sechs Mal an WM-Endrunden. Das berühmteste derartige Spiel ist das "Wunder von Bern", als Deutschland 1954 im WM-Final im Wankdorf Ungarn nach einem frühen 0:2-Rückstand ebenfalls mit 3:2 besiegte.
"Das sind Geschichten, wie sie nur an Weltmeisterschaften geschrieben werden", jubelte am Ende Belgiens spanischer Coach Roberto Martinez. "Für mein Team war dieser 0:2-Rückstand ein Charaktertest. Wir haben diese Prüfung bestanden. Und sie wird meine Mannschaft noch mehr motivieren. Unsere Reaktion hat gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt." sda
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