WM2018 | Sechs Personen wurden verletzt
Ausschreitungen nach Schweizer Sieg an Fussball-WM

Viele Feiernde waren am Freitagabend anzutreffen.
Foto: Keystone
Nach dem Schweizer Sieg an der Fussball-Weltmeisterschaft über Serbien ist es in der Nacht auf Samstag in Zürich zu etlichen Ausschreitungen gekommen. Sechs Personen wurden verletzt, zwei von ihnen mussten wegen Kopfverletzungen ins Spital. In Basel wurde ein Mann mit einem Messern verletzt.
Wegen der vielen Feiernden und des hohen Verkehrsaufkommens musste die Stadtpolizei die Langstrasse von 21.45 bis 4.45 Uhr am Samstagmorgen sperren, wie sie am Nachmittag mitteilte. Auch im Kreis 11 war eine Strasse vorübergehend gesperrt. Zudem gingen viele Lärmklagen ein.
Flagge verbrannt
Im Kreis 5 verbrannte eine mit serbischen Fanartikeln ausgerüstete Gruppe eine Kosovo-Flagge und griff einen Mann an. Die Angreifer schlugen und traten auf den 36-Jährigen ein und fügten ihm Kopfverletzungen zu. Sie flohen, als dem Mann mehrere Passanten zu Hilfe eilten. Das Opfer musste ins Spital. Zwei weitere Personen wurden leicht verletzt.
In einer Public-Viewing-Zone in Kreis 5 gerieten sich zwei Gruppen in die Haare. Dabei wurden drei junge Männer verletzt. Einer von trug Kopfverletzungen davon und musste hospitalisiert werden. Die beiden anderen erlitten leichtere Blessuren.
Stuhl in Autoscheibe
Nach dem Spiel bewarfen in den Kreisen 4 und 9 diverse Unbekannte fahrende Autos mit Gegenständen. Einer von ihnen schlug mit einem Stuhl eine Autoscheibe ein, wobei der Beifahrer leicht verletzt wurde. Zudem wurde in Public-Viewing-Zonen Knallpetarden und Feuerwerk entzündet. Hier machte die Polizei einen Verdächtigen dingfest.
Im Kreis 4 liessen die Feierenden Unmengen von Abfall liegen, welchen die Stadtreinigung wegräumen musste. Zudem gab es zwei illegale Partys, in einer Unterführung beim Wipkingerplatz und beim Skaterpark im Letten.
Die Partys verliefen friedlich. Die angerückten Sicherheitskräfte mussten sich aber einige Beschimpfungen anhören und wurden mit Gegenständen beworfen. Aus Gründen der Verhältnismässigkeit löste die Polizei die Partys nicht auf.
Am Morgen waren an beiden Orten Sachbeschädigungen wie Sprayereien zu sehen. Die Höhe des Sachschadens war am Nachmittag ungeklärt. Die Polizei ermittelt Verantwortliche. Neben diesen Delikten gab es Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz.
Messer im Bein
In Basel wurde ein Fussballfan mit Albanien-Flagge von hinten angegriffen. Drei bis vier Personen zogen dem 31-Jährigen die Flagge über den Kopf und stachen ihm mit einem Messer ins Bein. Die Täter flohen mit der Flagge in unbekannte Richtung.
Ein Kollege brachte den nicht lebensgefährlich Verletzten in die Notaufnahme. Dort wurden Polizisten, die wegen eines anderen Falles anwesend waren, auf den Angriff aufmerksam und nahmen sich der Sache an.
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