Fussball | 3000 Franken Geldstrafe oder 160 Stunde gemeinnützige Arbeit
Aktivisten vom WM-Finale drohen Verwaltungsstrafen

Protest-Aktion. Während des Finalspiels stürtmten vier Flitzer das Spielfeld. Zu der Aktion bekannte sich nun die kremlkritische Polit-Punkt-Gruppe Pussy Riot.
Foto: Keystone
Die Moskauer Polizei hat gegen die vier Aktivisten vom WM-Finale vergleichsweise hohe Verwaltungsstrafen beantragt. Ihnen werde vorgeworfen, gegen die Vorschriften für Zuschauer bei Sportveranstaltungen verstossen und sich unrechtmässig Uniformen beschafft zu haben.
Dies meldete die Agentur Interfax am späten Sonntagabend. Die Höchststrafe für den Verstoss gegen die Regeln für Zuschauer liegt demnach bei einer Geldstrafe von 200'000 Rubel (etwa 3000 Franken) oder 160 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Für das Beschaffen einer Uniform beträgt die Strafe dem Bericht zufolge zwischen 1000 und 1500 Rubel.
Vier sogenannte Flitzer hatten beim Finale der Fussball-WM zwischen Frankreich und Kroatien am Sonntagabend für eine kurze Unterbrechung gesorgt, als sie in Uniformen russischer Polizisten auf den Platz rannten.
Pussy Riot bekennt sich zur Aktion
Die kremlkritische Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot reklamierte die Aktion für sich und verband sie mit politischen Forderungen etwa nach mehr politischem Wettbewerb in Russland. Zudem forderte die Gruppe ein Ende von Festnahmen bei friedlichen Protesten und die Freilassung aller politischen Gefangenen.
Pussy Riot ist vor allem bekannt für eine Protestaktion 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale: Dort hatten sie ein «Punk-Gebet» aufgeführt, in dem sie Putin offen kritisierten. Wegen «Rowdytums» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» wurden drei Bandmitglieder zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt, sie kamen jedoch vorzeitig frei.
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