Frankreich | Favre über die französischen EM-Stars

Nice-Coach Favre über die EM-Stars Frankreichs

Wechselte womöglich von der Liga des Weltmeisters in jene des künftigen Europameisters: Nice-Trainer Lucien Favre
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Wechselte womöglich von der Liga des Weltmeisters in jene des künftigen Europameisters: Nice-Trainer Lucien Favre
Foto: Keystone

Quelle: SDA 09.07.16 0
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In einem Interview mit der Nachrichtenagentur sda äussert sich der neue Nice-Trainer Lucien Favre kurz vor dem Abflug ins Trainingslager zum 2:0-Sieg Frankreichs im EM-Halbfinal gegen Deutschland.

Lucien Favre hat nach mehrjährigem Engagement in Deutschland im Frühsommer seinen Job beim OGC Nice begonnen. Womöglich wechselte er von der Liga des Weltmeisters in jene des künftigen Europameisters. Für die französische Sport-Bibel "L'Equipe" analysierte Favre Frankreichs Weg in den Final bereits mehrfach, nun äusserte sich der Waadtländer Coach im Interview mit der Nachrichtenagentur sda zum 2:0-Triumph der Bleus gegen die DFB-Auswahl.

Ein Wort zum französischen EM-Star Antoine Griezmann?

"Er ist super! Griezmann kann vorne überall spielen, und er fühlt sich in verschiedenen Systemen wohl. Mit ihm geht alles - 4-4-2, 4-3-3, hinter der Spitze, als Neuneinhalb, als Stürmer, oder links und rechts im Mittelfeld. Er ist unheimlich schnell, in 1:1-Situationen ist Griezmann fast nicht zu stoppen. Ein fantastischer Spieler!"

Sein Weg ist speziell.

"Klar, ja, ich kenne seine Geschichte. Er ging früh nach Spanien zu Sociedad, dann der Wechsel zu Atletico. Unter Diego Simeone hat er sich dort entscheidend weiterentwickeln können. Am Anfang fiel es ihm nicht leicht, sich in Spanien behaupten zu können. Aber die Erfahrung hat ihm gutgetan, er wurde klar besser."

Die letzten drei goldenen Generationen Frankreichs lebten von grossen Persönlichkeiten. Michel Platini führte Les Bleus zum EM-Titel, Zinédine Zidane gewann die WM und die EM. Ist Griezmann mit ihnen zu vergleichen?

"Mit Zidane nicht, er war als Spieler ein Ausserirdischer. Platini spielte ebenfalls eine andere Rolle. Und es ist sowieso noch viel zu früh für Vergleiche, der Final kommt erst."

Aber Griezmann bringt die Qualität mit, für den französischen Fussball Aussergewöhnliches zu leisten.

"Ich kenne ihn persönlich zu wenig. Und eben, Griezmann ist ein Stürmer, Zidane orchestrierte das Spiel im Mittelfeld, Platini ebenso. Wir sprechen von unterschiedlichen Spielertypen."

Deutschlands weitgehend dominante Mannschaft tat sich bei der Analyse der 0:2-Niederlage schwer. Weshalb ist der Weltmeister ausgeschieden?

"Frankreich musste tief verteidigen, weil die Deutschen immer den Ball hatten. Löws Mannschaft dominierte, sie war eigentlich besser, aber lange fehlten die wirklichen Topchancen. Der umstrittene Penalty veränderte alles, das Gegentor direkt vor der Pause war ein Schock für die Deutschen."

Umstrittener Entscheid? Schweinsteiger touchierte den Ball mit der Hand.

"Man kann ihn geben - oder auch nicht. Ich jedenfalls würde niemals einen solchen Penalty pfeifen. Es ist zu hart, das Reglement ist dumm, sehr dumm sogar. Der Spieler ist zu 100 Prozent auf den Zweikampf fokussiert, der Körper bewegt sich, die Arme schwingen mit."

Was fehlte Deutschland?

"Dass sich auch noch Jérôme Boateng verletzte, war schwer zu verkraften, zumal ja schon Mats Hummels gesperrt war und Khedira sowie Gomez Forfait erklärt hatten. Das gewisse Extra fehlte, die Durchschlagskraft vermisste ich."

Thomas Müller enttäuschte, zuletzt als wirkungsloser Mittelstürmer. Wie beurteilen Sie ihn?

"Es war tatsächlich nicht seine EURO. Müller ist definitiv ein Spieler für die Position hinter der Spitze zwischen zwei Flügeln. Aber Löw hatte personell keine andere Wahl."

Frankreich hat einen Steigerungslauf hinter sich.

"Sie überzeugen in der wichtigsten Phase am meisten. Vielleicht liegt das an der Vorbereitung, womöglich ist das gute Timing kein Zufall. Am Anfang kämpften jene, die bis zum Schluss in der Champions League gespielt hatten, mit der Müdigkeit. Sie mussten sich zuerst einmal mental neu positionieren, wieder hungrig werden, die Spannung aufbauen."

Welche Rolle spielte dabei der Trainer Didier Deschamps?

"Er ist diskussionslos ein erstklassiger Trainer. Didier ist ein Chef, ein guter Taktiker, der andere Teams studiert und blockieren kann. Er spürt die Situationen gut, das Team folgt ihm sehr präzise. Seine Aura ist spürbar. Deschamps hat sich bereits während der Karriere als Spieler viel aufgebaut."

Sind die Gastgeber mit ihrem taktisch versierten Coach von Portugal noch zu stoppen?

"Die Franzosen sind die Favoriten, weil sie zu Hause spielen. Aber ich warne vor Portugal. Die Mannschaft ist unberechenbar, schwierig zu spielen. Trotzdem denke ich, dass Frankreich gewinnen wird."

09. Juli 2016, 07:01
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