Rad-WM | Jolanda Neff: Als Mountainbikerin an Rad-WM
Jolanda Neff mit Ambitionen im WM-Strassenrennen
Mountainbike-Spezialistin Jolanda Neff geht heute an den Rad-Weltmeisterschaften in Richmond (USA) im Strassenrennen an den Start. Der Ostschweizerin hat realistische Chancen auf ein Top-Ergebnis.
Die Schweizer Delegation ist zuversichtlich. "Realistisch gesehen liegt für Jolanda ein Top-Ten-Platz durchaus drin. Bei diesem Parcours und je nach Rennverlauf ist auch mehr möglich", sagte der Frauen-Nationaltrainer Christian Rocha. "Es wäre allerdings auch vermessen zu sagen, dass man ein solches Ergebnis erwarten kann oder darf."
Die Zurückhaltung kommt nicht von ungefähr. Neff, die vielleicht beste Mountainbike-Fahrerin der Welt, hat auf der Strasse nur wenig Erfahrung. Entsprechend fehlen die Richtwerte. Zwar klassierte sich die 22-jährige Ostschweizerin Ende März an ihrem ersten Weltcup-Rennen auf der Strasse gleich im 6. Rang, allerdings auf einem Rundkurs mit deutlich mehr Höhenmetern als nun an der WM.
Neff startet zum zweiten Mal nach 2013 an einer Strassen-WM. In Florenz hielt die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin im Cross Country vor zwei Jahren ausgezeichnet mit, ehe sie nach einem Sturz zurückfiel. Am Ende schaute trotzdem der ansprechende 29. Rang hinaus. Den WM-Start im US-Bundesstaat Virginia verdiente sich Neff zudem mit dem Gewinn des Schweizer Meistertitels.
Neff freut sich auf "eine spannende Abwechslung", wie sie das Rennen auf dem für sie ungewohnten Terrain bezeichnete. Mit Ambitionen tritt die ehrgeizige Ostschweizerin dennoch an. Einen Wechsel auf die Strasse schliesst sie zwar aus, je nach Verlauf des WM-Rennens fasst sie aber an den Olympischen Spielen in Rio nächsten Sommer einen Doppelstart ins Auge.
"Für Jolanda wäre es wohl ein Vorteil, wenn es ein hartes Finale geben würde", blickt Rocha auf die acht Runden à 16,2 km durch die Innenstadt von Richmond voraus. Dann könne sie ihre körperlichen Vorteile ausnützen. "Denn physisch gehört sie auch auf der Strasse zu den besten", so Rocha. Unterstützt bei ihrem Vorhaben wird Neff im Rennen von zwei Teamkolleginnen, Doris Schweizer und Nicole Hanselmann.
Dass man im Frauen-Radsport in mehreren Disziplinen erfolgreich sein kann, beweist Pauline Ferrand-Prévot. Die Französin ist aktuelle Weltmeisterin auf der Strasse, im Radquer und seit Anfang September auf dem Mountainbike. Ferrand-Prévot gehört auch in Richmond wieder zu den ersten Anwärterinnen auf die Goldmedaille.
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