Wildtiere | Urner Wolf zum Abschuss freigegeben
Urner Regierung gibt Wolf zum Abschuss frei
![Ein Wolf soll im Kanton Uri 25 Schafe gerissen haben - nun wird er zum Abschuss freigegeben. (Symbolbild)](/site/assets/files/0/75/99/65/425/20160715084707996.650x0n.jpg)
Ein Wolf soll im Kanton Uri 25 Schafe gerissen haben - nun wird er zum Abschuss freigegeben. (Symbolbild)
Foto: Keystone
![Der zum Abschuss freigegebene Wolf mit der Bezeichnung M68 tappte im April in Seelisberg in eine Fotofalle. Bei dem Tier handelt es sich um einen aus Italien eingewanderten Rüden, der vorher noch nie in der Schweiz aufgetaucht war.](/site/assets/files/0/75/99/65/452/20160715100643084.650x0n.jpg)
Der zum Abschuss freigegebene Wolf mit der Bezeichnung M68 tappte im April in Seelisberg in eine Fotofalle. Bei dem Tier handelt es sich um einen aus Italien eingewanderten Rüden, der vorher noch nie in der Schweiz aufgetaucht war.
Foto: Keystone
Im Kanton Uri hat Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (SP) einen Wolf zum Abschuss frei gegeben. Das Tier soll in jüngster Zeit in Gurtnellen und Wassen 25 Schafe gerissen haben. Damit sind laut der Urner Staatskanzlei die Bedingungen für einen Abschuss erfüllt.
Die Bedingungen für den Abschuss des geschützten Tieres seien erfüllt, teilte die Urner Sicherheitsdirektion am Freitag mit. Die Schadensschwelle liege bei Gebieten, in denen der Wolf erstmals auftrete, bei 25 gerissenen Nutztieren. Der betroffene Wolf sei zum ersten Mal westlich der Reuss in Gurtnellen und Wassen aufgetaucht.
Bewilligung gilt für 60 Tage
Die von Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (SP) verfügte Abschussbewilligung gilt ab sofort und für 60 Tage. Den Wolf abschiessen dürfen nur zehn kantonale Wildhüter sowie gegen 20 bis 30 Jäger, die vom Kanton dafür bestimmt werden, wie der Urner Jagdverwalter Josef Walker auf Anfrage sagte.
Die Jagd auf den Wolf ist auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt. Dieses umfasst Alpen und deren Umgebung in Gurtnellen und Wassen westlich der Reuss sowie ein grösseres Streifgebiet, in dem ausreichend Schutzmassnahmen gegriffen wurden oder Herden nicht vernünftig geschützt werden können. Dies betrifft Alpen etwa westlich der Reuss von Seedorf im Urner Talboden bis Realp im Urserental.
Letzter bekannter Aufenthaltsort des Wolfs war laut dem Urner Jagdverwalter eine Alp im Surenenpassgebiet in Attinghausen. Dort riss das Tier am Mittwoch nachts mehrere Schafe.
In Fotofalle getappt
Beim Wolf, der zum Abschuss freigegeben wurde, handelt es sich gemäss DNS-Analysen um ein männliches Tier italienischer Abstammung. Er erhielt die Bezeichnung M68. Das Tier wurde vor den Zwischenfällen in Uri noch nie in der Schweiz nachgewiesen. Er war im April im Gebiet Wissig in der Gemeinde Seelisberg in eine Fotofalle getappt.
Seit Mitte Mai riss der Wolf in Heimbetrieben und Alpen der Gemeinden Isenthal und Erstfeld 16 Schafe. In den vergangenen drei Wochen tötete er zudem auf verschiedenen Alpen in Gurtnellen und Wassen 25 Schafe und verletzte zwei weitere.
Bereits im Juni 2015 hatte ein Wolf im Kanton Uri in den Gebieten Gitschenen, Gitschen und Klausenpass über 50 Schafe gerissen. Die betroffenen Schafhalter wurden mit 24'000 Franken entschädigt.
Das Tier wurde danach zum Abschuss freigegeben, es tauchte allerdings innerhalb der Abschussfrist nicht mehr im Kanton Uri auf. Wie das Raubtier-Monitoring des Bundes ergab, war der Wolfsrüde weiter nach Vorarlberg in Österreich gewandert.
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Kommentare
Imbo - ↑30↓5
Wer hier und jetzt gegen einen Wolfs Abschuss ist und der Wolf in der Schweiz befürwortet, sollte jetzt schleunigst die Toten und verletzte Schafe entsorgen und beim Aufräumen dabei sein !
Die Bauern die die Landschaft für Euch Rucksack Tuoristen pflegen solltet ihr Wolfs Befürworter aus eigener Tasche bezahlen müssen!
Warum fährt ihr zu uns in die Berge ?
Bleibt doch in eurer drecksluft in den Städten!
Sorry für die harten Worte aber es reicht!
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Hagi - ↑50↓6
Komisch, dort ohne herdenschutz,nach 25 tieren ein abschuss,hier mit und ohne herdenschutz waren es über 50 tiere,bevor sich etwas bewegt hat.
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lynx - ↑6↓20
an Ivan: Wir müssen halt leider uns der neuen (schon seit über 10 Jahren bestehenden) Situation anpassen und auf unser "kleinbrödlerisches, eigensinniges" Verhalten verzichten und mehr zusammenspannen auch in der Haltung unserer Tiere....da heisst halt auch "Mehraufwand (zeitlicher)"........
Ivan - ↑23↓5
@Lynx
Ich bin weder ein Wolfsfreund noch ein Wolfshasser. In Anbetracht der kulturell gewachsenen Landwirtschaft mit kleinen Betrieben und Nebenerwerbsbauern ist ein Miteinander zwischen Wolf und Nutztierhaltung im Wallis nur schwer vorstellbar. Konflikte, in welcher Art auch immer, sind vorprogrammiert. Wenn ich nun lese, Sie schreiben „mit Herrenschutz“, muss ein Funktionieren in der aktuellen Form hinterfragt werden. Wie ansonsten kann es sein dass trotz Herrenschutz 41 Schafe gerissen werden konnten?
lynx - ↑5↓49
na hagi: mit Herdenschutz, im Gegensatz zu unseren "Walliser Tierhaltern".......
lynx - ↑7↓56
Im Gegensatz zum Wallis zeigt der Urner Regierungsrat "Rückgrat" und gibt nicht so schnell dem "Gejammer der Schafhalter und Jäger" nach.
Dieser bezieht klar Stellung zum Thema "Wolf" und schwenkt nicht auf die "Walliser-Linie" ab.
Urner Regierungsrat gegen wolfsfreie Zonen
WILDTIERE ⋅ Im Kanton Uri soll der Wolf neben der Alpwirtschaft und dem Tourismus seinen Platz haben können. Dies bekräftigt der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine dringliche Interpellation der SVP, die "Wolfsfreizonen" fordert.
Uri sei trotz seiner Schafalpung keine Sonderfall, schreibt der Regierungsrat in der am Mittwoch veröffentlichten Antwort. Die Forderung nach einer wolfsfreien Zone in Uri lasse sich sachlich nicht begründen.
In der Schweiz dürften zur Zeit rund 30 Wölfe leben. Angesichts deren Verteilung über die ganze Schweiz und der grossen Distanzen, die ein Tier jeden Tag zurücklegen könne, sei eine wolfsfreie Zone in der Praxis auch nicht durchführbar, schreibt der Regierungsrat.
Die Kantonsregierung geht davon aus, dass die 15'000 Schafe, die jährlich auf Urner Alpen den Sommer verbringen, vor dem Wolf geschützt werden können. Ein Herdenschutz sei für 95 Prozent der gesömmerten Schafe möglich. Die restlichen 5 Prozent könnten auf den schützbaren Alpen untergebracht werden, da diese nicht ausgelastet seien. Bislang hätten alle im Kanton Uri festgestellten Schafrisse in ungeschützten Herden stattgefunden.
2015 graste nach Angaben der Regierung ein Drittel der Urner Schafe auf geschützten Alpen. Diese befänden sich vor allem im Urserental. Ziel sei es, den Herdenschutz möglichst auf allen Alpen umzusetzen. Nur auf 17 Kleinalpen sei ein Herdenschutz topografisch nicht möglich oder vom Aufwand her zu gross.
Nicht auf Walliser Kurs eingeschwenkt
Der Anlass der SVP-Interpellation "Alpwirtschaft und Tourismus oder Wolf?!!" war die Walliser Standesinitiative "Wolf, fertig lustig!". Die Interpellanten möchten, dass der Urner Regierungsrat sich ebenfalls dafür einsetze, dass der Schutz des Wolfes gelockert werde und dass das Raubtier wieder gejagt werden dürfe.
Die Standesinitiative des Kantons Wallis schiesse über das Ziel hinaus, schreibt der Urner Regierungsrat. Eine Freigabe des Wolfes für die Jagd sei nicht die richtige Lösung.
Der Regierungsrat verweist auf die vom Bundesrat vorgenommene Revision der Jagdverordnung. Gemäss dieser können nicht mehr nur Wölfe abgeschossen werden, die grossen Schaden anrichten, sondern auch Problemwölfe in Siedlungsnähe. Zudem können neu auch zur Regulierung der Wolfsrudel Tiere ins Fadenkreuz genommen werden.
Damit sind nach Ansicht der Kantonsregierung die Voraussetzungen für ein Zusammenleben von Mensch und Wolf verbessert worden. Der Regierungsrat sieht aber noch Verbesserungsmöglichkeiten, für die er sich einsetzen will, etwa bei der Abgeltung von Herdenschutzmassnahmen, von Mehraufwendungen im Schadensfall und von Ertragsausfällen. Es müssten ferner neue, alternative Herdenschutzmassnahmen geprüft werden.
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AuchWalliser - ↑3↓16
Danke lynx für deinen sachlichen Kommentar. Es gibt auch Walliser, die sich effektiv mit der Thematik beschäftigen und zur Reflexion bereit sind.Thumps up.
@Remo and Co. Warum nicht Lösungsansätze suchen, bisherige Praktiken hinterfragen, Fehler bei sich suchen und "veli mal zhirni aschalte?", anstatt einfach ein Lebewesen auszulöschen? Mir ist die Wolsthematik relativ egal. Mich stört einzig die Antihaltung des 0815 Wallisers und die schlechte Publicity für den Kanton, die daraus entsteht... ich wünsch mir ein modernes offenes Wallis!
schäfer - ↑24↓4
und ausserdem hat man im turtmanntal wieder gesehen, dass es trotz herdenschutz nicht funktioniert. dies wird aber leider verschwiegen.
schäfer - ↑22↓2
lynx. du weisst aber schon das von 96 alpen im oberwallis 66 nichtschützbar sind....
lynx - ↑4↓15
an hagi: hier kann man nicht von einem "ganzen Kulturkreis" sprechen, sondern von einem "mafiösen" Polit- und Wirtschaftsfilz....vielleicht sogar von einer "Diktatur" durch die CSPO, CVPO und SVPO......
Du hast offenbar mich und viele Gleichgesinnte vergessen......
Hagi - ↑45↓9
Auf solche "walliser"die gegen einen ganzen kulturkreis mobil machen und so schulmeisterisch sind ,kann man gut verz............
lynx - ↑7↓46
an remo und "kein wolfsfreund": ihr könnt es offenbar nicht ertragen, wenn einmal ein Walliser die Tatsachen auf den Tisch legt........
Remo - ↑48↓9
@linx
Lass es doch endlich mit deinem grosskotzigen Geplapper.
Deine Predigen machen müde.
KEIN Wolfsfreund - ↑38↓8
Haben Sie auch noch andere Hobbys¿
Osgi - ↑65↓9
Einmal nicht die BÖSEN Wallisser !!!!!!!
Hier können die Schäfer noch auf den Kanton und die Politiker zählen !
Auch Grossrat Schnyder Reinhold könnte von seinem Urner Parteikollegen noch etwas lernen !!!
Den für Hr. Moretti ist der Wolf ein Problem im gegensatz zu Parteikollegen Schnyder und Co. !
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