Schule | Suhr: Potenziell 28 Personen betroffen
Zwei Schüler im Aargau sind an Tuberkulose erkrankt
Nach dem Vorfall an einer Schule in Sitten, ist nun auch eine Schülerin an der Schule in Suhr AG an Lungentuberkulose erkrankt. Das Kind befindet sich seit drei Wochen im Spital. Auch an der Realschule in Oberkulm musste ein Schüler wegen Tuberkulose behandelt werden.
Die Gesamtschulleitung von Suhr informierte in einem Schreiben an 1350 Eltern über die Erkrankung der Schülerin an der vierten Primarschulklasse. Zum Bluttest müssen Kinder und Personen, die mehr als acht Stunden während der letzten zwei Monaten mit dem erkrankten Kind in einem Raum verbracht hatten. Potenziell betroffen sind 28 Personen.
In diesen Fällen bestehe ein Ansteckungsrisiko, heisst es im Schreiben weiter, über den das Onlineportal von "20 Minuten" zuerst berichtete. "Wir halten den Ball flach", sagte Gesamtschulleiterin Denise Widmer am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Es sei möglich, dass sich das Kind während den Sommerferien angesteckt habe. Das Kind sei jünger als zwölf Jahre. Weitere Massnahmen plane die Schule nicht. Man stehe in Kontakt mit der Lungenliga Aargau und den Kantonsbehörden.
In den Sommerferien erkrankt
Auch in Oberkulm gab es eine Tuberkulose-Erkrankung, wie Alois Zwyssig, Gesamtschulleiter Mittleres Wynental, eine Onlinemeldung des "Blicks" auf Anfrage bestätigte.
Während den Sommerferien sei bei einem Mitschüler der letztjährigen ersten Realschule eine Tuberkulose-Erkrankung festgestellt worden. Die Person wurde behandelt. Die Schüler und Eltern der betroffenen Klasse wurden bereits Ende August informiert. Kommende Woche müssen die Mitschüler und Lehrkräfte zu einem Bluttest.
Zuletzt war an einer Schule in Sitten im Mai ein Fall von Tuberkulose aufgetreten. Rund 60 Kollegen aus dem Umfeld des Jugendlichen mussten präventiv zu einem Bluttest.
550 Fälle pro Jahr
Die Tuberkulose ist eine durch hustende Erkrankte über die Raumluft übertragbare Krankheit. In der Schweiz gibt es pro Jahr rund 550 Erkrankungen, in der Mehrzahl bei Migranten, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) festhält.
Die Übertragung erfolgt, indem eine an Lungentuberkulose erkrankte Person bakterienhaltige Tröpfchen aushustet, die dann in der Raumluft schweben und von anderen eingeatmet werden. Für eine Ansteckung ist gemäss BAG meist ein Aufenthalt im gleichen Raum über Stunden erforderlich.
Eine Ansteckung ist erst nach zwei Monaten nachweisbar. Nur fünf bis zehn Prozent der Personen mit einer frischen Ansteckung erkranken später einmal, am ehesten innert zwei Jahren.
Typische Symptome sind Husten, oft mit Auswurf, Fieber und Gewichtsabnahme. Die Tuberkulose ist mit speziellen Antibiotika über Monate meist gut behandelbar. Ohne Behandlung verläuft sie, nach einer meist längeren Erkrankung, oft tödlich.
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