Katholische Kirche | Katholischen Pfarrer wegen Liebesbeziehung verloren
Gegen das Zölibat: Bündner Pfarrei schreibt an Papst
Weil die Bündner Oberländer Gemeinde Brigels ihren katholischen Pfarrer wegen einer Liebesbeziehung verloren hat, wendet sich der Seelsorgerat der Pfarrei nun direkt an den Papst. Der 15-köpfige Pfarrei-Beirat fordert Papst Franziskus auf, das Zölibat abzuschaffen.
«Habt die Kraft, die nächsten Schritte in Richtung Auflösung des obligatorischen Zölibates zu unternehmen», schreiben die Bündner Oberländer in einem offenen Brief an den heiligen Vater. Den Seelsorgerat mache es sehr traurig, den geschätzten jungen Seelsorger wegen der Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu verlieren.
Der «engagierte und offene» Pfarrer habe Mitte Juli nach einem Gottesdienst erklärt, er habe sich entschlossen, die Beziehung zu einer Frau öffentlich zu leben. Die Folge dieser öffentlichen Bekanntmachung sei nun seine sofortige Suspendierung.
«Grosse Wut»
«Wir verspüren eine grosse Wut, weil es die Kirche bis zum heutigen Tag nicht für nötig erachtet hat, sich für die Auflösung des obligatorischen Zölibates einzusetzen», schreiben die Brigelser an Papst Franziskus. Dass das Zölibat in der heutigen Zeit ein Problem darstelle, sei ja nichts Neues.
Die Gemeinde verliere «ihren Pfarrer», weil dieser den Mut gehabt habe, öffentlich zu seiner Beziehung zu stehen, weil er ehrlich und glaubwürdig gewesen sei. Der Priestermangel verursache bereits seit geraumer Zeit grosse Sorgen. Und nun würden wegen des Zölibates «auch noch die Guten verloren gehen».
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Kommentare
Erwin Gasser, Zürich - ↑4↓1
Das Zölibat wird erst dann abgeschafft, wenn es keine Seelsorger mehr hat.
Erwin Gasser
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