Baugewerbe | Nachfrage bei aktuellem Bevölkerungswachstum zu gering
Umsätze im Baugewerbe 2017 langsamer gestiegen als im Vorjahr
Die Schweizer Bauwirtschaft ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen, wenn auch langsamer als noch im Vorjahr. Das Bauhauptgewerbe erzielte 2017 einen Umsatz von 20,8 Milliarden Franken und damit 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 2016 lag die Wachstumsrate noch bei 8,7 Prozent.
Im vierten Quartal 2017 stiegen die Umsätze im Schweizer Bauhauptgewerbe ebenfalls um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dabei wurde die Baukonjunktur zum Jahresende wesentlich durch die trockene und damit baufreundliche Witterung begünstigt, wie der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mitteilte.
Die Auftragseingänge gingen im vierten Quartal um 4,9 Prozent zurück. Dies lag vor allem am Wohnungsbau, der 11,2 Prozent weniger Auftragseingänge verbuchte als noch ein Jahr zuvor. Die Arbeitsvorräte per Ende Jahr lagen im Wohnungsbau ebenfalls tiefer als im Vorjahr (-4,8 Prozent), während sie insgesamt kaum eine Veränderung erfuhren (-0,9 Prozent).
Im ersten Quartal 2018 dürften die Umsätze im Wohnungsbau aber wohl noch nicht zurückgehen, so der SBV, da die Bauvorhaben der Baufirmen nur geringfügig tiefer lägen als im Vorjahr (-2,0 Prozent). Insgesamt prognostizieren die Baumeister aber steigende Risiken im Wohnungsbau. Beim gegenwärtigen Bevölkerungswachstum sei die Nachfrage zu gering für die etwa 50'000 Wohneinheiten, welche in den letzten Jahren jährlich neu erstellt wurden.
"Irgendwann wird die Wohnbautätigkeit schrumpfen. Je länger die Korrektur auf sich warten lässt, desto deutlicher dürfte sie ausfallen", mahnt der SBV. Der Verband geht entsprechend davon aus, dass die Umsätze im Wohnungsbau im Gesamtjahr 2018 etwas zurückgehen werden.
Überhaupt werde das Baujahr 2018 für das Schweizer Bauhauptgewerbe "sehr anspruchsvoll", heisst es weiter. Vor etliche Herausforderungen gestellt würden die Unternehmen durch das "sehr hohe" Lohnniveau, die in den letzten Jahren gestiegenen Lohnnebenkosten, den intensiven Preiswettbewerb sowie die unsicheren Marktaussichten.
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