Armee | Im schweizerischen Vergleich kommen anteilsmässig die wenigsten tauglichen Rekruten aus dem Wallis
Wallis mit den meisten Militärdienstuntauglichen
Im letzten Jahr sind über 70 Prozent der stellungspflichtigen jungen Schweizer Männer als tauglich für den Militärdienst beurteilt worden. Damit werden in den nächsten Jahren über 21'297 Rekruten - darunter 345 Frauen - die RS absolvieren. Im Wallis gibt es mit 58,1 Prozent am wenigsten Diensttaugliche.
Insgesamt erhielten im letzten Jahr 30'033 Stellungspflichtige einen definitiven Entscheid, wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Freitag mitteilte. Davon wurden 70,9 Prozent als diensttauglich eingestuft. Das sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
In absoluten Zahlen jedoch gingen sowohl die Zahl der Stellungspflichtigen (-1378), wie auch der Tauglichen (-521) leicht zurück. Der Grund dafür liege in der demographischen Entwicklung und der Möglichkeit, dass die angehenden Rekruten seit 2018 ihre Ausbildung bis zum 24. Altersjahr beginnen können.
Innerschweizer in über 80 Prozent tauglich, Walliser in unter 60 Prozent
Die höchste Diensttauglichkeitsrate wiesen 2019 die Innerschweizer Kantone Nidwalden mit 83,7 Prozent und Obwalden mit 83,3 Prozent auf. Am wenigsten Diensttaugliche gab es im Kanton Wallis mit 58,1 Prozent.
Daneben meldeten sich auch 435 Frauen freiwillig für eine Rekrutierung. 399 von ihnen erhielten einen definitiven Entscheid und bei 345 Frauen fiel dieser positiv aus. Ausserdem wurden 2901 junge Schweizerinnen und Schweizer (13,6 Prozent) als Durchdiener rekrutiert. Sie absolvieren also ihren gesamten Militärdienst am Stück.
Jeder Fünfte untauglich
Insgesamt wurden im letzten Jahr 9,3 Prozent der Stellungspflichtigen oder 2781 junge Männer in den Zivildienst eingeteilt. Knapp jeder Fünfte (19,8 Prozent oder 5955) erwies sich als medizinisch untauglich. Die Ursachen dafür können körperlich, psychisch oder beides sein.
Bei der körperlichen Untauglichkeit seien Probleme im Bereich des Bewegungsapparates im Vordergrund gestanden, im psychischen Bereich Defizite bei der psychischen Belastbarkeit, Angststörungen sowie Drogenkonsum. Die meisten Untauglichen gab es im Kanton Neuenburg mit 30,8 Prozent, die wenigsten im Kanton Appenzell Innerrhoden mit 7,9 Prozent.
Nach einer Personensicherheitsprüfung erliess die Armee im letzten Jahr auch 198 sogenannte Risikoerklärungen. Damit soll verhindert werden, "dass Personen, die ein mögliches Risiko für sich oder ihr Umfeld darstellen, eine Armeewaffe erhalten".
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar