Mobilität | Trotz Fortschritten
Weiterer Handlungsbedarf bei Mobilität in der Westschweiz
Die Westschweizer Verkehrsdirektorenkonferenz (CTSO), der die Kantone Bern, Freiburg, Waadt, Wallis, Neuenburg, Genf und Jura angehören, nimmt die Stellungnahme der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen KFV-S für den Ausbauschritt 2035 der Bahninfrastruktur zur Kenntnis. Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen sollen um die Direktverbindung zwischen Neuenburg und La Chaux-de-Fonds und die Verlängerung der Bahnstrecke Aigle – Leysin ergänzt werden. Mehrkosten: Fast 300 Millionen Franken.
In einer vom Kanton Wallis verschickten Medienmitteilung der CTSO begrüsst diese die Berücksichtigung zweier zusätzlicher Projekte für die Westschweiz.
Direktverbindung Neuenburg - La Chaux-de-Fonds
Die neue Direktverbindung werde die heutige Fahrzeit um die Hälfte verkürzen und den Anteil des öffentlichen Verkehrs zwischen den beiden Städten verdoppeln, heisst es weiter. Mit dieser Hauptschlagader des Neuenburger S-Bahnnetzes werde das gesamte Angebot im öffentlichen Verkehr stark verbessert. Dabei würden die «Montagnes neuchâteloises» näher an den Genferseebogen und an die Hauptstadtregion Schweiz rücken. Der Verkehr auf der Jurasüdfusslinie werde flüssiger.
Verlängerung Aigle – Leysin
Die Verlängerung der Strecke Aigle – Leysin bis ins Ortszentrum werde die Erschliessung der Gemeinde und ihrer Bergbahnen verbessern. Die ganzen Waadtländer Alpen würden dadurch vom Hauptschienennetz aus besser erreichbar. Mit der Takterhöhung auf dieser Linie werde die Strecke Aigle – Leysin für die Pendler, Schüler und Touristen des Waadtländer Chablais zur Alpen-S-Bahn.
Handlungsbedarf
Die CTSO hält aber auch fest, dass es trotz dieser Fortschritte noch weiterer Verbesserungen bedarf, um die Kohärenz des Bahnnetzes zu gewährleisten und so die Mobilität für die ganze Westschweiz zu garantieren. Dazu seien noch drei Schlüsselprojekte der CTSO in den Bundesbeschluss aufzunehmen. Und zwar der S-Bahn-Angebotsausbau in La Broye, der Viertelstundentakt der Freiburger S-Bahn zwischen Freiburg und Schmitten sowie der Bau der neuen Haltestelle der SBahn Bern in Thun Nord. Deren Notwendigkeit und Machbarkeit seien heute eindeutig erwiesen. Im Übrigen stehe die CTSO nach wie vor vollständig hinter dem ArcExpress-Projekt.
Offene Fragen gäbe es immer noch betreffend der Ansprüche der Westschweiz auf zusätzliche Mittel für Studien. Die CTSO verlangt, dass vor allem die vom Bund der ersten Dringlichkeitsstufe zugeordneten Objekte in den Perimeter der durchzuführenden Studien aufgenommen werden, so dass diese in einem späteren Ausbauschritt, genauso wie die Luzerner und Basler Projekte, realisiert werden könnten. Es handle sich insbesondere um die folgenden Projekte:
- S-Bahn «Léman Express Genève» linkes – rechtes Ufer: neue Querverbindung;
- Lausanne – Bern: Beschleunigungsmassnahmen;
- Knoten Lausanne: Ausbaustudien;
- Genf – Lausanne und Jurasüdfuss-Linie: Kapazitätserhöhung und Beseitigung der Engpässe;
- Simplonlinie (Lausanne – Visp): Kapazitätserhöhung
- neue regionale Haltestelle Châtelaine
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