Chemie | Export vom Standort Monthey aus
Syngenta-Pestizid laut NGO für Todesfälle in Indien verantwortlich
Ein Pestizid des Agrochemie-Konzerns Syngenta soll gemäss der Nichtregierungsorganisation "Public Eye" für schwere Vergiftungsfälle in Indien und den Tod von zwanzig Menschen verantwortlich sein. Ein Vorstoss im Nationalrat fordere nun ein Verbot der Ausfuhr von Pestiziden, die in der Schweiz wegen Auswirkungen auf Mensch oder Umwelt bereits verboten seien, schreibt "Public Eye" am Dienstag in einer Mitteilung.
Das Insektizid Polo mit dem Wirkstoff Diafenthiuron habe vergangenes Jahr innert 12 Wochen etwa 800 Landarbeiter in Zentralindien schwer vergiftet, als sie auf Baumwollfeldern Pestizide ausgebracht hätten, schrieb "Public Eye". Über 20 von ihnen seien gestorben. Diafenthiuron werde von Syngenta in Monthey, im Wallis, produziert. 2017 habe die Schweiz davon 126,5 Tonnen ausgeführt, davon 75 Tonnen nach Indien.
Syngenta bestreitet die Angaben von "Public Eye". "Es gibt keine Beweis, dass das Produkt Syngenta Polo für die Vorfälle verantwortlich ist", erklärte das Unternehmen, das seit 2017 dem chinesischen ChemChina-Konzern gehört, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Verschiedene Formulierungen von Diafenthiuron seien weltweit in 25 Ländern zugelassen.
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