Wirtschaft | UPC-Übernahme

Sunrise-Finanzchef: "Spekulation, ob es noch Gespräche gibt"

Sunrise-Finanzchef André Krause sagte: "Die Aktionäre haben gegen die Transaktion entschieden. (Archivbild)
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Sunrise-Finanzchef André Krause sagte: "Die Aktionäre haben gegen die Transaktion entschieden. (Archivbild)
Foto: Keystone

Quelle: SDA 13.11.19 0
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Nach der Kündigung des 6,3 Milliarden Franken schweren Kaufvertrages für die Übernahme von UPC hält sich die Sunrise-Spitze bedeckt, ob es noch zu Verhandlungen über einen veränderten Deal mit UPC-Besitzerin Liberty Global kommt.

"Wir haben keine Mehrheit für die vorgeschlagene Transaktion gefunden. Von daher respektieren wir den Entscheid", sagte Sunrise-Finanzchef André Krause am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Die Anpassung des Deals mit Liberty vor der geplanten Generalversammlung vom 23. Oktober habe zu keiner signifikanten Bewegung der Haltung der Sunrise-Aktionäre geführt.

"Deshalb hat der Sunrise-Verwaltungsrat gestern entschieden, die vorliegende Transaktion zu terminieren. Alles andere ist zum jetzigen Zeitpunkt Spekulation", sagte Krause. Ob es noch zu Gesprächen mit Liberty über einen veränderten Deal kommt, "ist zum jetzigen Zeitpunkt eine hypothetische Diskussion."

Liberty lässt Türe offen

Liberty Global hatte in der Nacht auf Mittwoch in einer Stellungnahme die Kündigung des Kaufvertrags bedauert. "Wir hätten es bevorzugt, den bestehenden Kaufvertrag zu behalten, aber wir verstehen den Schritt von Sunrise", erklärte Liberty-Chef Mike Fries.

Allerdings liess der Liberty-Chef eine Türe offen: "Wir freuen uns darauf, unsere Gespräche mit dem Sunrise-Verwaltungsrat oder Sunrise-Grossaktionärin Freenet über eine mögliche Transaktion fortzusetzen, die einen signifikanten Wert für Aktionäre und Schweizer Konsumenten schaffen würde." Von UPC hiess es, man nehme die Auflösung der Transaktionsvereinbarung durch Sunrise zur Kenntnis.

Sunrise-Finanzchef Krause sagte: "Die Aktionäre haben gegen die Transaktion entschieden. Wir haben den vereinbarten Kaufvertrag gekündigt. Das ist es."

Sunrise fokussiert sich auf Alleingang

Sunrise-Chef Olaf Swantee sagte: "Es geht jetzt um Sunrise. Wir fokussieren uns auf unseren Plan für 2020." Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigten, dass Sunrise gut unterwegs sei.

Diese Strategie des Alleingangs gehe weiter. Aber es brauche gewisse Anpassungen. "Wir müssen uns im intensiver gewordenen Wettbewerb überlegen, wo wir uns verbessern müssen und wo wir weiter investieren müssen", sagte Swantee.

Auf die Frage über einen allfälligen Abgang von Verwaltungsratspräsident Peter Kurer nach dem Scheitern des Deals mit UPC, sagte Swantee: "Was alles über Kurer geschrieben wird, finde ich eigentlich ziemlich unfair. Kurer ist ein sehr starker Verwaltungsratspräsident."

"Unter seiner Führung und der Führung des Managements haben wir es geschafft, Sunrise extrem stark zu positionieren im Schweizer Markt. Wir gewinnen Quartal um Quartal Marktanteile. Das Management wird Peter Kurer weiterhin unterstützen", sagte Swantee.

Den 5G-Ausbau habe man fortgesetzt, auch in den grossen Städten, sagte Swantee weiter. Der Ausbau sei zwar gut im Vergleich zur Konkurrenz. "Aber wir liegen hinter unserem eigenen Plan zurück. Wir haben Schwierigkeiten, Bewilligungen für den Antennenbau von den Behörden zu bekommen."

13. November 2019, 10:08
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Sunrise steigert Umsatz und Gewinn

Sunrise hat im Sommer mehr umgesetzt und verdient. Von Juli bis Ende September erzielte der zweitgrösste Telekomkonzern der Schweiz einen Umsatz von 474 Millionen Franken. Das ist 1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um 9,4 Prozent auf 161 Millionen Franken zu, wie Sunrise am Mittwoch bekannt gab. Das Plus ist allerdings hauptsächlich einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) zu verdanken. Auf vergleichbarer Basis wäre der EBITDA im dritten Quartal um 2 Prozent gestiegen.

Unter dem Strich erzielte Sunrise einen Gewinnsprung. Der Reingewinn kletterte um gut die Hälfte auf 48 Millionen Franken.

Damit hat Sunrise die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz und Reingewinn übertroffen, beim Betriebsgewinn knapp erfüllt. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 467 Millionen Franken und einem bereinigten EBITDA von 163 Millionen Franken gerechnet. Beim Reingewinn hatten sie lediglich 26 Millionen Franken prognostiziert.

Geschäft läuft rund

Die Steigerung auf allen Ebenen gelang dank dem gut laufenden Geschäft mit Mobilfunk-Abos, Internet, TV und Geschäftskunden. Man habe überall Kunden gewonnen. Das deutlich Plus beim Reingewinn sei auch einer Reduktion der der latenten Steuerverbindlichkeiten zu verdanken, schrieb Sunrise.

Trotz des Wachstums im Sommer sank der Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten um 1,1 Prozent auf 1,375 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn kletterte um 10,9 Prozent auf 463 Millionen Franken. Der Reingewinn verbesserte sich auf 111 Millionen Franken nach 72 Millionen im Vorjahreszeitraum.

 

Für das Gesamtjahr bestätigt der Telekomkonzern sein Umsatz- und EBITDA-Ziel. Nach wie vor peilt Sunrise einen Umsatz zwischen 1,86 und 1,90 Milliarden an. Der EBITDA (ohne IFRS-16-Effekt) soll 618 bis 628 Millionen Franken erreichen. Bei den Investitionen werden wie bisher 420 bis 460 Millionen in Aussicht gestellt.

Sollten die Ziele erreicht werden, will Sunrise für das Gesamtjahr eine Dividende von 4,35 bis 4,45 Franken pro Aktie zahlen. Dies wären mehr als im Vorjahr (4,20 Franken).

Strafzahlung und Zusatzkosten

Überschattet wurde der Geschäftsverlauf aber vom gescheiterten Kauf der Kabelnetzbetreiberin UPC für 6,3 Milliarden Franken. Sunrise hat am Vortag den Kaufvertrag mit UPC-Besitzerin Liberty Global endgültig gekündigt. Dafür muss Sunrise nun 50 Millionen Franken Strafe an Liberty zahlen.

Sunrise erwartet im Zusammenhang mit der Transaktion Zusatzkosten von insgesamt 70 bis 75 Millionen Franken. Diese würden sich aus Zeichnungsgebühren (19 Millionen), Beratungs- und Rechtskosten sowie bereits angefallenen Integrationskosten (24 Millionen Franken) zusammensetzen. Davon seien 27 Millionen Franken bereits in der Rechnung der ersten neun Monate 2019 enthalten, hiess es weiter.

Am 22. Oktober hatte Sunrise die für die UPC-Finanzierung nötige ausserordentliche Generalversammlung in letzter Minute abgesagt. Der Widerstand der Sunrise-Aktionäre war zu gross geworden. Das Nein-Lager sei "klar grösser als 50 Prozent" gewesen, erklärte Sunrise damals. Damit scheiterte die grösste Übernahme der Schweizer Telekomgeschichte.

An der Spitze des Widerstands stand der grösste Sunrise-Aktionär, Freenet, der 24,5 Prozent an Sunrise besitzt. Freenet-Chef Christoph Vilanek kritisierte den Kaufpreis und die dazu nötige Kapitalerhöhung als zu hoch. Auch die Struktur des Deals sei nachteilig für die Sunrise-Aktionäre. Zudem sah er den strategischen Sinn der Übernahme nicht mehr. sda

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