Wetter | Update: Durch die Schweiz gefegt
Sturm "Evi" wirbelt Verkehr auf Strasse und Schiene durcheinander
Sturmtief "Evi" ist auch in der Nacht und am Mittwochmorgen durch die Schweiz gefegt und hat Schäden verursacht. An mehreren Orten stürzten Bäume auf Strassen und Bahnstrecken und brachten den Verkehr zum Erliegen.
Selbst in tiefen Lagen wurden laut Meteonews örtlich Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern erreicht. Auf den Bergen wehte es noch stärker. Auf dem Jungfraujoch hatte die stärkste registrierte Windböe eine Geschwindigkeit von 163 Stundenkilometern.
Gemäss dem Bahnverkehrsinformationsdienst wirkte sich dies auch unmittelbar auf den Verkehr von exponierten Zugstrecken aus: Zwischen der Kleinen Scheidegg und dem Jungfraujoch war der Bahnverkehr wegen starker Schneefälle unterbrochen. Aus dem gleichen Grund fuhr auch auf der Linie Andermatt - Disentis/Mustér kein Zug.
Der Autoverlad am Furka musste ebenfalls eingestellt werden, da zwischen Oberwald und Realp die Bahn ausfiel. Als Grund gab die Matterhorn-Gotthard-Bahn eine erhöhte Lawinengefahr an.
Auch Luftseilbahn zwischen Unterterzen und Tannenbodenalp stellte den Betrieb am Mittwoch für unbestimmte Zeit ein. Wie stets bei Sturm gab die Appenzeller Bahn im Voraus bekannt, dass zwischen Gossau SG und Wasserauen AI keine Züge verkehren würden. In der Westschweiz fielen wegen starker Winde Züge zwischen Haut-de-Caux und Rochers-de-Naye bei Montreux aus.
Internationale Strecke betroffen
Zwischen Buchs SG und Feldkirch in Österreich fiel laut einem SBB-Sprecher am frühen Mittwochmorgen in der Nähe von Feldkirch ein Baum auf eine Fahrleitung und riss diese herunter. Dies brachte den Bahnverkehr auf der Strecke total zum Erliegen. Gemäss Bahnverkehrsinformationsdienst soll der Unterbruch noch bis 17 Uhr dauern.
Betroffen waren die internationalen Züge von Zürich nach Innsbruck und Wien. Diese mussten umgeleitet werden. Für den Regionalverkehr stellten die SBB einen Busersatz auf die Beine. Auch zwischen Göschenen und Airolo fiel der Bahnverkehr auf der Panoramastrecke gemäss der SBB vorübergehend aus.
Sogar der Fährbetrieb war durch das Sturmtief betroffen: Zwischen Romanshorn und Friedrichshafen (D) wurde der Bootsverkehr auf unbestimmte Zeit unterbrochen.
Bäume auf der Autobahn
Im Strassenverkehr gab es Behinderungen durch umgestürzte Bäume, wie die Verkehrsdienste mitteilten. Mehrere Strassen waren am frühen Morgen unpassierbar. Im Kanton Zürich war die Autobahn A3 zwischen Horgen und Thalwil vorübergehend zu, weil Bäume auf die Fahrbahn gefallen waren.
In anderen Kantonen waren Nebenstrassen betroffen, im Aargau etwa die Strecke zwischen Stetten und Sulz, im Kanton Solothurn jene zwischen Nennigkofen und Lüterkofen. Häufig waren umgestürzte Bäume für die Störungen verantwortlich. Im Wallis gab es eine Sperrung wegen Steinschlags.
Mit der Kaltfront wurde der Schnee bis in den Süden getragen. Auf der San-Bernadino-Linie der A13 war die Fahrbahn in beiden Richtungen schneebedeckt.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar