Betrug | 122 Meldungen gingen letztes Jahr ein
Starke Zunahme der Whistleblower-Hinweise bei Meldestelle
Bei der Whistleblower-Meldestelle des Bundes sind im vergangenen Jahr 122 Meldungen eingegangen - 44 mehr als im Vorjahr. Grund für die Zunahme ist die Einführung einer neuen, anonymen Online-Plattform zur Bekämpfung von Betrug und Korruption.
In 43 Prozent der gemeldeten Fälle ging es um Hinweise gegen Bundesangestellte, bei den restlichen 57 Prozent gegen externe Personen, wie die Eidg. Finanzkontrolle (EFK) am Samstag auf Anfrage mitteilte. Sie bestätigte damit Berichte in der "Schweiz am Wochenende" und der "Südostschweiz am Wochenende".
Gemäss den Medienberichten gingen vor allem Meldungen wegen Verdachts auf Korruption, Unregelmässigkeiten in der Verwaltungstätigkeit oder im Beschaffungswesen, Vermögensdelikte oder Verstösse gegen rechtlichen Bestimmungen des Personals ein.
Diese Hinweise seien wichtig für die Revisoren, denn manchmal seien die Angaben ganz neu, manchmal erhielten diese dadurch wichtige Zusatzinformationen. Die neueste Zahlen sollen im Jahresbericht der EFK veröffentlicht werden.
Die EFK übt die Finanzaufsicht über die Bundesverwaltung aus. Auch die dezentrale Bundesverwaltung im weiteren Sinne wird von ihr einer kritischen Prüfung unterzogen.
Whistleblowerinnen und Whistleblower, die sich an die EFK wenden, sind geschützt. Einzige Bedingung sei, dass das Vertrauen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht gestört werden dürfe. Zudem dürfe die Sorgfaltspflicht der Angestellten gegenüber dem Arbeitnehmer nicht verletzt werden, etwa indem die Presse beigezogen werde.
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