Medien | Lieber bei der Infrastruktur als beim publizistischen Auftrag sparen
SRG-Generaldirektor kündigt neue Recherche-Redaktion in Bern an
Nach der massiven Kritik am Umzug des Radiostudios von Bern nach Zürich nimmt der SRG-Generaldirektor Stellung. Mit der Empörung habe er gerechnet: «Ich kann die Reaktionen verstehen», sagt er im Interview mit dem «SonntagsBlick», «die haben viel mit dem Berner Selbstverständnis als Bundesstadt zu tun.»
Der Entscheid diene «zur Wahrung des Angebots, unseres Programms, zum Schutz von Arbeitsplätzen und von Know-how». Nach der No-Billag-Abstimmung hätten alle von der SRG Reformen verlangt. «Wir haben entschieden, lieber bei der Infrastruktur als bei unserem publizistischen Kernauftrag zu sparen.»
In der Bundesstadt plane die SRG eine neue Recherche-Redaktion und eine Digitalplattform: «Eine überregionale, multilinguale Redaktion mit Kollegen von RTR, RSI, RTS und SRF wird in einem sehr interessanten neuen Projekt nationale Themen behandeln.» Dies werde aber «keine Hors-sol-Redaktion» sein: «Jeder Chefredaktor aus jeder Region wird zwei, drei oder vier Mitarbeiter delegieren.»
Und die Digitalplattform soll die Inhalte der SRG-Kanäle mit Untertiteln für die ganze Schweiz aufbereiten: «Der Zuschauer weiss heute kaum, was in den anderen Landesteilen berichtet wird. Die neue Technologie bietet uns nun die Chance, unsere Programme näher zusammenzubringen.»
pd/map
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