Medien | Eine Programmanalyse im Auftrag des Bundes zeigt
SRF berichtet kaum über Ereignisse in der lateinischen Schweiz
Die deutschschweizer Radiosender von SRF haben im letzten Jahr kaum über die anderen Landesteile berichtet. Dafür spielten die Sender soviel Schweizer Musik wie noch nie in den letzten zehn Jahren.
Fünf der sechs SRF-Radiosender konzentrierten sich in ihren Beiträgen im letzten Jahr fast ausschliesslich auf die deutsche und rätoromanische Schweiz. Ereignisse in den anderen Sprachregionen hätten dort praktisch keine Beachtung gefunden, schrieb Publicom in einer Programmanalyse im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom), die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
So stagniere die Aufmerksamkeit für die lateinische Schweiz seit 2014 bei einem Anteil von gerade einmal zwei Prozent der Gesamtinformationen. Nicht einmal die Wahl des Tessiners Ignazio Cassis zum Bundesrat habe dieses tiefe Niveau aufzubessern vermocht, weil gleichzeitig die Berichterstattung aus der Romandie zurückging.
Eine Ausnahme habe der Informationssender SRF 4 mit vier Prozent gebildet. Dort gebe es auch ein Sendegefäss, das sich den beiden lateinischen Sprachregionen widme.
Kulturauftrag erfüllt
Bei der «Förderung der kulturellen Identität» erhalten die SRG-Radios hingegen gute Noten. Publicom stuft die Programmleistung dort als «hoch, wenn auch uneinheitlich» ein. Über ein Viertel der gespielten Musik in den SRF-Radioprogrammen stammte 2017 aus der Schweiz.
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