Energie | Schweiz ist europaweit Schlusslicht bei Solar- und Windenergie
Gute Voraussetzungen und dennoch abgeschlagen
Die Schweiz gehört europaweit zu den Schlusslichtern bei der Produktion von Solar- und Windenergie. Trotz stärkerem Ausbau der Photovoltaik in den letzten Jahren bleibt der Gesamtanteil am Stromverbrauch marginal. Eine unmittelbare Besserung ist nicht in Sicht.
In der Schweiz herrschten sowohl für die Solar- als auch für die Windenergieproduktion ideale Bedingungen, schreibt die Schweizerische Energiestiftung (SES) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Für einem signifikanten Ausbau erneuerbarer Energien fehlten aber investitionsfreundliche Rahmenbedingungen.
Gemäss einer SES-Studie produzierten im vergangenen Jahr von insgesamt 29 untersuchten europäischen Ländern nur gerade vier weniger Solar- und Windenergie als die Schweiz. Es waren dies Lettland, die Slowakei, Slowenien und Ungarn.
Geringer Anteil an gesamten Stromverbrauch
In der Schweiz wurden 2017 190 kWh Solarstrom pro Kopf und 16 kWh Windstrom pro Kopf produziert. Damit ist die Stromproduktion durch Windenergie kaum nennenswert. Obwohl die Produktion der beiden erneuerbaren Energien seit Jahren kontinuierlich steige, sei ihr Gesamtanteil am Stromverbrauch mit 3 Prozent immer noch gering, moniert die SES.
Sogar Länder mit ähnlichen geografischen Voraussetzungen wie die Schweiz, etwa Österreich (838 kWh, entspricht Rang 10) oder Belgien (821 kWh, Rang 11), würden mit weniger Sonnenstunden signifikant mehr Strom aus Sonne und Wind produzieren.
Laut der SES ist mit der Annahme der Energiestrategie 2050 durch das Stimmvolk vor einem Jahr der Grundstein für eine erneuerbare Energieversorgung der Schweiz gelegt worden.
Die finanziellen Rahmenbedingungen für den Ausbau von neuen erneuerbaren Energien seien aber schlecht. Damit Investitionen künftig nennenswert anstiegen, brauche es weitere Massnahmen. Für das 2022 auslaufende Einspeisevergütungssystem brauche es dringend ein neues Finanzierungssystem, schreibt die Energiestiftung.
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