Sika-Streit | Tauziehen um das Unternehmen dauert an
Sika-Erben wollen neuen Vertrag mit Saint-Gobain aufsetzen
Im Streit um den Zuger Bauchemie-Konzern Sika will die Erbenfamilie offenbar einen neuen Vertrag mit dem französischen Konkurrenten Saint-Gobain aushandeln. Das sagte der Anwalt der Familie Burkard gegenüber den Tageszeitungen "Tages-Anzeiger" und "Der Bund".
Die Familie Burkard hält mit ihrer Familienholding Schenker-Winkler Holding (SWH) die Stimmrechtsmehrheit an Sika und will diese an den französischen Konkurrenten Saint-Gobain verkaufen. Dagegen wehren sich die Sika-Führung und Minderheitsaktionäre.
Zu Beginn entsprach das Angebot von Saint-Gobain einer Prämie von gut 80 Prozent zum damaligen Aktienkurs. Nun ist der Aktienkurs von Sika aber gestiegen und liegt fast 20 Prozent über dem Angebot. "Wir werden mit Saint-Gobain neu verhandeln und die Konditionen anpassen", wird Urs Schenker, der Anwalt der Erbenfamilie, im "Tages-Anzeiger" und im "Bund" vom Freitag zitiert.
Mitte Januar hatte Sika-Konzernchef Paul Schuler in einem Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" noch darauf gehofft, dass der gestiegene Aktienkurs zu einer Einigung führen könnte. Der Verwaltungsrat habe eine Offerte für den Kauf der Stimmrechtsmehrheit der Burkard-Familie bereit.
Nach den Aussagen von Anwalt Schenker scheint eine Einigung aber wieder weit entfernt. Die Erbenfamilie sei fest davon überzeugt, dass Saint-Gobain der ideale industrielle Partner für Sika sei, sagte er den Zeitungen weiter.
Das Tauziehen um das Unternehmen dauert bereits seit Dezember 2014 an. Momentan warten die beiden Parteien auf einen Entscheid des Zuger Obergerichts zum Fall. Dieser dürfte in Kürze fallen.
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