Gesundheit | Bereits 130 erfasste Fälle in Italien
Schweiz ergreift keine weiteren Massnahmen wegen Coronavirus
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergreift trotz der zunehmenden Anzahl an Coronavirus-Erkrankten in Italien bislang keine weiteren Massnahmen wegen des Virus. Erstmals wurden auch Fälle in den norditalienischen Regionen Piemont und Emilia Romagna registriert. Die Schweizer Behörden beobachten die Situation in Italien «genau».
Das teilte das BAG am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Situation könne sich jedoch schnell ändern. In Bezug auf die Situation in Italien sagte das BAG, dass es sich um einen lokalen Ausbruch handle, der mit allen Mitteln unter Kontrolle gebracht werden müsse.
Derweil steigt im Tessin die Sorge um ein Übergreifen des Coronavirus. Das Kantonsgebiet reicht wie ein Stachel in die Lombardei hinein. Zudem arbeiten im Tessin zirka 68'000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger, das heisst Personen, die täglich von den italienischen Grenzregionen zur Arbeit ins Tessin pendeln.
BAG mahnt zur Ruhe
Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim BAG, mahnte am Samstag in Bezug auf das Tessin zur Ruhe. Selbstverständlich sei die Situation beunruhigend. Es handle sich aber um einen lokalen Ausbruch und keine Epidemie. Es sei zu früh davon zu sprechen, dass eine Welle auf die Schweiz zurolle.
Massnahmen an den Grenzen sind entsprechend keine geplant. Auch die SBB hat bezüglich des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs aktuell keine Massnahme getroffen. «Wir stehen in engem Kontakt mit dem BAG, welches Empfehlungen abgibt und Massnahmen anordnet», sagte SBB-Sprecher Daniele Pallecchi auf Anfrage.
Für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr müssten einheitliche Massnahmen gelten, da sich das Streckennetz zahlreicher anderer Transportunternehmen wie jenes der Rhätischen Bahn, der Deutschen Bahn und des Flixbus über die Grenzen erstrecke.
Laut BAG wären schärfere Grenzkontrollen aber sowieso nicht zielführend. Koch sagte gegenüber SRF, dass im Falle einer Epidemie in Europa es unmöglich sei, die Verbreitung der Grippe zu stoppen. Europa sei zu stark vernetzt.
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