Nationalrat | Vorstoss von SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor (SVP/VS) am Freitag stillschweigend angenommen.
Nationalrat will vollständige Kostenübernahme bei Schwangerschaft
Schwangere sollen bei Komplikationen weder Franchise noch Selbstbehalt zahlen müssen, unabhängig vom Stadium der Schwangerschaft. Das verlangt der Nationalrat mit einer Motion. Er hat den Vorstoss von SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor (SVP/VS) am Freitag stillschweigend angenommen.
Heute erheben die Krankenkassen in den ersten 12 Schwangerschaftswochen eine Kostenbeteiligung. Der Grund dafür ist, dass die Schwangerschaft in den ersten drei Monaten in manchen Fällen noch gar nicht bekannt ist. Das führt dazu, dass bei Behandlungen nach einer Fehlgeburt vor der 13. Schwangerschaftswoche Franchise und Selbstbehalt erhoben werden.
Der Verlust eines Kindes im Mutterleib sei für die Eltern mit unermesslichem Leid verbunden, unabhängig davon, ob das Kind vor oder nach der 13. Schwangerschaftswoche sterbe, schreibt Addor in der Begründung seiner Motion. Wenn sie auch noch Curettage-Kosten bezahlen müssten, seien sie doppelt bestraft. Die Eltern müssten von der Bezahlung jeglicher Kosten im Zusammenhang mit der Schwangerschaft befreit werden.
Der Bundesrat erklärte sich bereit, den Auftrag entgegenzunehmen. Er hatte schon früher angekündigt, bis Ende 2019 Vorschläge für eine entsprechende Gesetzesänderung zu machen. Addors Motion geht trotzdem noch an den Ständerat. Gegen diesen Vorstoss gab es im Nationalrat keinen Widerstand. Eine Motion der Grünen Irène Kälin (AG) mit der gleichen Stossrichtung wurde hingegen von Sebastian Frehner (SVP/BS) bekämpft. Darüber wird der Rat später entscheiden.
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