Vifra-Match | Rabatteur und Oberwalliser Züchter geraten sich in die Haare
Scharmützel in der Goler-Arena
Raron | Während des Vifra-Matches am Ostermontag sorgten nicht nur die kämpfenden Tiere in der Arena für Gesprächsstoff, sondern auch ein Schlag abtausch zwischen einem Züchter und einem Rabatteur.
Das Stechfest am vergangenen Montag hatte fürwahr Volksfestcharakter. Die beeindruckenden Zweikämpfe der viel Ausdauer aufweisenden Tiere und die tadellose Organisation des Anlasses trugen zu einem rundum gelungenen Ringkuhkampf bei, der bis weit in die Abendstunden reichte. Dem Publikum wird neben dem Kampfgeschehen im Rund aber wohl auch eine handfeste Auseinandersetzung zwischen einem erzürnten Eringerhalter und einem nicht ganz zimperlich agierenden Rabatteur während des Finals bei den Zweitmelken am Montagabend in Erinnerung bleiben.
Emotionen kochen hoch
Was war geschehen? Der Züchter beschwerte sich lautstark über einen Rabatteur, nachdem seine Zweitmelke, die vor den Abschrankungen im Eingangsbereich pausierte, von einem anderen Tier seitlich angegangen worden war. Derweil näherte sich dem Tier eine weitere Kontrahentin, woraufhin der Züchter kurzerhand in den Ring stürmte und der Gegnerin, um diese abzuwehren, mehrere Stockschläge auf den Kopf verpasste.
Bei dieser Aktion soll der verärgerte Eringerhalter dem Vernehmen nach auch die Hand des herbeieilenden Rabatteurs getroffen haben. Dieser spedierte den Besitzer daraufhin ziemlich unsanft zurück zu den Absperrungen. Dort wetterte der Züchter weiter, zwischenzeitlich hatte dessen Begleiter das Tier angebunden und zum Ausgang geführt. Als der Halter dem Rabatteur mit seinem Stock recht offenkundig drohte und auf ihn zusteuerte, waren sodann mehrere Mannen nötig, um Ersteren zurückzuhalten. Der Tierhalter wurde zum Ausgang bugsiert und erntete für sein unrühmliches Verhalten gellende Pfiffe aus den Zuschauerreihen.
Vorfall protokolliert
Auf Anfrage des «Walliser Boten» sagen die für den diesjährigen Vifra-Match zuständigen Kommissäre, welche während des Ringkuhkampfs für diverse Kontrollen bei der Viehannahme zuständig sind, dass der Vorfall in den Bericht, den die Kommissäre jeweils zuhanden der Ringkuhkampf-Kommission erstellen, aufgenommen wurde. Schlussendlich würden die Verantwortlichkeiten jedoch bei der Ringkuhkampf-Kommission und beim Schweizerischen Eringerviehzuchtverband (SEVZ) liegen.
Ein Blick ins Papier zur Regelung der Ringkuhkämpfe des SEVZ zeigt indes auf, dass das Benehmen Konsequenzen für den Züchter haben könnte. «Respektloses, nicht anständiges Verhalten gegenüber Jury, Kommissären, Rabatteuren und Waagemeister», so heisst es in den Vorschriften, können sanktioniert werden. Diese reichen von einer Verwarnung über den Ausschluss von der Arena sowie einem Bussgeld zwischen 100 und 5000 Franken bis hin zu einem Ausschluss von den Ringkuhkämpfen während eines Zeitraums von einem bis fünf Jahren. pan
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