Berghütten | 278‘553 Übernachtungen zwischen Mai und Oktober. Walliser Hütten mit Zuwachs im Sommer und Einbussen im Winter
SAC verzeichnet drittbestes Ergebnis
Die 153 Hütten des Schweizer Alpen-Club SAC verzeichneten im vergangenen Jahr knapp 345‘000 Übernachtungen, das seien fast 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Am meisten zugelegt haben mit einem Plus von 33,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr die Hütten in den Glarner und St. Galler Alpen und im Alpstein. Die Hütten im Wallis verzeichnen mit 17,6 Prozent die vierthöchste Zunahme; hinter dem Berner Oberland und der Zentralschweiz. Im Winter büssten die Walliser Hütten 11,6 Prozent ein.
Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre könne man das zweitbeste, über die ganze Geschichte der SAC-Hütten das drittbeste Ergebnis vorweisen, wie es in einer Mitteilung des SAC vom Mittwoch heisst.
Beinahe-Rekord
Die Verantwortlichen bezeichneteten die Zahlen denn auch als «beinahe Rekordergebnis» und schrieben dazu: «278‘553 Übernachtungen wurden zwischen 1. Mai und 31. Oktober in den geöffneten Hütten verzeichnet, das sind nur 3000 weniger als im bisherigen Rekordsommer 2009. Dieses wäre übertroffen worden, wenn alle Hütten offen gewesen wären. Aufgrund des Bergsturzes im Val Bondasca (GR) blieben die Capanna Sciora und die Capanna Sasc Furä das ganze Jahr über geschlossen. Und die Albert-Heim-Hütte, die Binntalhütte und die Hüfihütte wurden im Sommer umgebaut und waren für Gäste nicht zugänglich.»
Zuwächse von 50 Prozent und mehr gegenüber dem Vorjahr werden auf «langanhaltende Schönwetterperioden mit aussergewöhnlich hohen Temperaturen» ab Mitte Juni zurückgeführt. Profitiert hätten davon alle Regionen, wenn auch in unterschiedlichem Mass: «Am deutlichsten zulegen konnten die Hütten in den Glarner und St. Galler Alpen und im Alpstein (+33,5 Prozent), gefolgt von den Hütten im Berner Oberland (+31,5 Prozent), Zentralschweiz (+19.4 Prozent), Wallis (+17,6 Prozent), Graubünden (+ 16,4 Prozent) und dem Tessin (+8,2 Prozent).» Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre liege das letztjährige Sommerergebnis 10,3 Prozent über dem Mittelwert.
Unterdurchschnittliche Wintersaison
Etwas enttäuschend sei die Wintersaison verlaufen, die Zeit zwischen November und April: «Insgesamt mussten Einbussen von 3,9 Prozent hingenommen werden. Die insgesamt 64‘350 Übernachtungen entsprechen dem zweitschlechtesten Resultat der letzten zehn Jahre. Sie liegen in diesem Zeitraum 9,5 Prozent unter dem Mittelwert.»
Auch dieses Ergebnis bringt man mit dem Wetter in Zusammenhang: «Obwohl in den Alpen reichlich und lange Schnee lag, spielte das Wetter insbesondere am Osterwochenende, das jeweils einen grossen Anteil der Übernachtungen generiert, nicht wunschgemäss mit. Einzig die Hütten in den Bündner Alpen (+11,7 Prozent), in den Glarner und St. Galler Alpen (+6,9 Prozent) sowie in der Zentralschweiz (+2 Prozent) konnten ihre Vorjahreszahlen übertreffen. Das Tessin (-62,2 Prozent), das Wallis (-11,6 Prozent) und das Berner Oberland (-4,5 Prozent) büssten Übernachtungen ein.»
Im Wallis habe zu Buche geschlagen, dass die Cabane de Chanrion wegen Wasserproblemen geschlossen blieb. Dies habe sich auch auf die Zahlen der benachbarten Cabane de Valsorey ausgewirkt.
Über 30 Millionen umgesetzt
Zum ersten Mal überhaupt seien in den geöffneten Hütten mehr als 30 Millionen Franken umgesetzt worden: «8,2 Millionen mit Übernachtungen und 22,3 Millionen mit Essen und Getränken.» Dem zentralen Hüttenfonds SAC flössen damit fast 1,8 Millionen zu. Dies sei angesichts der Herausforderungen, die der Unterhalt und die Modernisierung der Hütteninfrastruktur an den SAC stellen, dringend nötig.
Rund elf Millionen investiert
Letztes Jahr seien fünf Bauvorhaben mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund elf Millionen Franken ausgeführt oder in die Wege geleitet worden: «Komplett oder teilsaniert und erweitert wurden die Albert-Heim Hütte, die Binntalhütte, die Cadlimohütte, und die Hüfihütte. Vorarbeiten erfolgten in der Capanna Piansecco, die im Sommer 2019 erweitert wird. Bei allen Projekten wurden vornehmlich die Energie- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung sowie betriebliche Abläufe optimiert. Für die Gäste stehen in der Regel kleinere Schlafräume zur Verfügung und es gibt generell mehr Platz in den umgebauten Hütten.» Daneben seien rund drei Millionen in den Unterhalt der Hütten und in die Instandhaltung der Hüttenzustiege geflossen.
pd/tma
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