Durchstich | Nach dreijähriger Bauzeit und 250'000 Kubikmeter Gestein
Rhätische Bahn feiert Durchstich von Albulatunnel ins Engadin
Der neue 5860 Meter lange Albulatunnel der Rhätischen Bahn zwischen Nordgraubünden und dem Engadin ist am Dienstagmittag durchstochen worden. Damit ist einer der grössten Meilensteine des 345 Millionen Franken teuren Eisenbahn-Vorhabens erreicht.
Der Durchstich erfolgte nach einer dreijährigen Bauzeit. Insgesamt wurden 250'000 Kubikmeter Gestein ausgebrochen, das Volumen von 2500 Einfamilienhäusern, wie die Rhätische Bahn (RhB) mitteilte.
Der einspurige Tunnel auf der UNESCO-Welterbe-Strecke soll zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 in Betrieb genommen werden. Finanziert wird das Vorhaben zu 85 Prozent durch den Bund, 15 Prozent übernimmt der Kanton Graubünden.
115-jähriger Tunnel sanierungsbedürftig
Gebaut wird der neue Tunnel, weil der 115 Jahre alte Albulatunnel sanierungsbedürftig ist. Die RhB entschied sich im Jahr 2010 für einen Neubau, trotz im Vergleich zu einer Sanierung des alten Tunnels etwas höheren Kosten.
Ausschlaggebend war das "wesentlich höhere Sicherheitsniveau" einer neuen Röhre - bei einem "relativ geringen Kostenunterschied". Zudem kommt es beim Neubau zu keinen Behinderungen des Zugverkehrs auf der für die RhB wichtigen Strecke zwischen dem Albulatal und dem Engadin, die auch vom bekannten Glacier-Express befahren wird.
Der alte Tunnel wird auch in Zukunft eine Funktion haben. Er wird zu einem Sicherheitstunnel umgebaut. Die beiden gleich langen Röhren liegen 30 Meter auseinander und werden durch zwölf quer angelegte Durchgänge miteinander verbunden.
Der bestehende Albulatunnel wurde 1903 in Betrieb genommen. Er war bis zur Eröffnung des Vereinatunnels 1999 die einzige Bahnverbindung ins Engadin.
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