Service public | Poststellen-Schliessungen: Widerstand scheint Wirkung zu zeigen

Sechs Standesinitiativen gegen die Post

Abbau beim Poststellennetz. Auch aus den Kantonen regt sich Widerstand.
1/1

Abbau beim Poststellennetz. Auch aus den Kantonen regt sich Widerstand.
Foto: WB/Archiv

Quelle: 1815.ch 24.03.19 0
Artikel teilen

Gegen die Schliessung von Poststellen gibt es nicht nur Widerstand aus der Bevölkerung und seitens von Gemeinden, auch aus den Kantonen schlägt dem gelben Riesen ein rauer Wind entgegen.

Immer mehr Kantone würden sich mit Standesinitiativen «gegen die Abbaupläne der Post beim Filialnetz» zur Wehr setzen, berichtet die «SonntagsZeitung».

Eine der sechs Initiativen kommt aus dem Wallis

Nach dem Jura, Wallis, Tessin sowie nach Solothurn und Basel-Stadt sei Zürich nun der sechste Kanton, der «auf diesem Weg den Staatsbetrieb bremsen will». Das Kalkül der Kantone sei, dass mit den Standesinitiativen neben Post und Parlament auch der Bundesrat unter Druck gesetzt wird. Denn aus dem Bundeshaus vernehme man, dass die Landesregierung bisher zurückhaltend auf die Poststellen-Schliessungen reagiert und der Post zu viel Spielraum für Entscheide gelassen habe.

Kunden sollen mittels Unterschriften mitreden dürfen

Die Kantone Jura, Wallis und Tessin forderten in ihren Standesinitiativen mehr Mitspracherecht für die Kunden: «Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, per Unterschriftensammlung Einsprache gegen die Schliessung von Poststellen oder -agenturen zu erheben», heisst es in der «SonntagsZeitung» weiter.

Die vorberatende Kommission habe aus Gründen der Effizienz die Standesinitiative aus dem Jura angenommen und die praktische gleichlautenden Vorstösse aus dem Wallis und Tessin abgelehnt. «Die Politik hat nun zwei Jahre Zeit um die Forderungen des Kantons Jura umzusetzen.»

Post gibt sich unbeeindruckt

Falls die Bundesversammlung die jurassische Standesinitiaitve annimmt, so wird in der «SonntagsZeitung» gemutmasst, würde sich das Ziel der Post verzögern, das Filialengeschäft so schnell wie möglich rentabel zu machen. Bei der Post heisse es derweil, dass die Vorgaben der Anfang Jahr in Kraft getretenen, überarbeiteten Postverordnung die Anliegen der Initiative, die Bedürfnisse der Regionen bei der Postversorgung besser zu berücksichtigen, bereits voll abdeckt.

Der neue Postchef, Roberto Cirillo, der sein Amt am 1. April antreten wird, werde in Bern trotzdem viel Fingerspitzengefühl zeigen müssen, denn neben sechs weiteren, unbehandelten Geschäften zum Poststellennetz im Nationalrat seien noch die Begehren aus Solothurn und Basel-Stadt hängig, die mehr Transparenz und weniger strenge Vorgaben beim Gewinn fordern. «Und die neuste Standesinitiative aus Zürich wartet mit noch radikaleren Forderungen auf.» Diese verlange eine nationale Planungsbehörde für Poststellen. Bis diese steht, solle «der Bundesrat die Führung der Post anweisen, überhaupt keine Filialen mehr dichtzumachen», wodurch das Defizit mit den Poststellen noch grösser würde, so die «SonntagsZeitung» weiter.

Von hartem Kurs abgewichen

Die Standesinitiativen würden indes bereits Wirkung zeigen, heisse es von Parlamentariern. Im Kanton Uri seien mehrere Gemeinden gemeinsam gegen die Sparpläne des gelben Riesen vorgegangen. Das Unternehmen sei nach einjährigen Verhandlungen von seinem harten Kurs abgewichen und habe darauf verzichtet, die Poststelle der Gemeinde Wassen zu schliessen.

pd/tma
24. März 2019, 16:54
Artikel teilen

Artikel

Infos

Das Sparprogramm der Post

Bis 2020 soll die Zahl von aktuell 1078 Poststellen auf 800 bis 900 reduziert werden. 2010 waren es noch 1950, im Jahr 2014 bereits 1557 Stellen. So wollen die Verantwortlichen der Post dafür sorgen, mit dem derzeit afugrund der Digitalisierung verlustreichen Filialnetz wieder Gewinn zu erzielen. Digitale Dienstleistungen sorgen dafür, dass die Kunden die Poststellen weniger aufsuchen, wodurch diese Verluste einfahren. Zudem gibt es immer weniger Briefpost. Als Ersatz schafft die Post Agenturen oder Hausservices.

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Esther Waeber-Kalbermatten ist neue Regierungspräsidentin
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Musikfest in Simplon Dorf
  4. Gewählte, abgewählte und neue Gemeinderäte in der Übersicht
  5. Heimattagung in St. Niklaus
  6. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanEnio Karlen
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Sechs Standesinitiativen gegen die Post | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Schweiz
    • News-Schweiz
    • Sechs Standesinitiativen gegen die Post

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich