Coronakrise | Post will Paketkontingente für 100 grösste Auftraggeber
«Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen»
Die Post zieht die Reissleine und will die 100 grössten Paketauftraggeber mit Kontingenten belegen. Sie könne die Paketflut sonst nicht mehr bewältigen. Der Versandhandel ist alarmiert, fordert und präsentiert Massnahmen.
«Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen», teilte der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VS) am Freitag mit. Der Paketzustellung drohe ohne Massnahmen der Kollaps. Die Post habe im Verlaufe des Donnerstags den 100 grössten Paketauftraggebern Paketkontingente angekündigt.
Der VSV formuliert in seiner Mitteilung fünf Massnahmen, die die Lage entschärfen könnten. Erstens müsse der Fokus auf das Inlandgeschäft gelegt und die sogenannten UPU-Sendungen aus dem Ausland suspendiert werden. Es handelt sich um täglich über 100'000 Kleinwarensendungen aus dem Ausland. Diese Kapazitäten sollten laut VSV für den nationalen Handel freigeben werden.
Non-Food-Sortiment wieder freigeben
Zweitens müsse die Post den Briefkanal umgehend auch für Kleinpakete öffnen. Drittens soll bis zur Lockerung der Ladenschliessungen die Sonntags- und Feiertagszustellung generell erlaubt werden. Viertens müsse eine «kontrollierte Abholung» unter Einhaltung der Abstands- und Dosierungsregeln wie im Lebensmitteleinzelhandel ermöglicht werden.
Fünftens müsse die Absperrung von Non-Food-Sortimenten in Grossverteilern und Lebensmittelgeschäften schnell aufgehoben werden. Diese Absperrungen für Produkte des nicht täglichen Bedarfes belasten laut VSV das Paketsystem zusätzlich.
Mit all diesen Massnahmen könne der Paketversand weiter aufrechterhalten und die Konsumentinnen und Konsumenten zuverlässig versorgt werden, heisst es in der Mitteilung.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar